Hallo Ruben! Mit dem 2:0-Sieg in Braunschweig ist Euch ein perfekter Start in die Rückrunde geglückt. Wie wichtig war der Erfolg zum Auftakt?
Der Sieg in Braunschweig war natürlich sehr wichtig, um gut ins Jahr zu kommen und Selbstvertrauen zu tanken. Aber auch dieser Sieg bringt nicht mehr als drei Punkte. Wir haben vergangene Saison auch das erste Spiel nach der Pause gewonnen, und dann dreimal in Folge verloren. Daher können wir das Spiel einordnen. Es waren drei wichtige Punkte, aber nicht mehr und nicht weniger.
Dennoch, war der Druck vor diesem Spiel höher als sonst?
Natürlich war der Druck etwas höher als sonst. Zum einen weil Braunschweig ein sehr starker Gegner war, zum anderen weil es wichtig ist, mit einem Erfolgserlebnis ins Jahr zu starten. Unsere Mannschaft hat sich in der Winterpause leicht verändert, daher ist es wichtig zu sehen, dass die Abläufe stimmen. Wir haben einen guten Kader, eine hohe spielerische Qualität. Die drei Neuen, die zur Winterpause kamen, passen gut zu uns. Es war wichtig, dies nun auch direkt auf dem Platz zu zeigen.
Du hast in Braunschweig die Vorlage zum Führungstreffer durch Philipp Hofmann gegeben. Ist es für Dich eigentlich egal, welchen Stürmer Du mit Flanken fütterst?
Grundsätzlich ja, wichtig ist nur dass Du auf dem Platz eine Beziehung zum Stürmer aufbaust, dass Du weißt, wie er sich bewegt. Beim Führungstor in Braunschweig ist Chris Löwe hinter mich gelaufen, ich hatte daher Zeit und habe gewartet bis Hofi in Position ist. Man sieht also, das Zusammenspiel funktioniert.
Bisher seid ihr auf heimischem Rasen ungeschlagen. Das letzte Mal habt ihr im Februar 2014 verloren – ausgerechnet gegen den nächsten Gegner VfR Aalen. Hat man das vor dem Spiel im Kopf?
Vor dem Spiel hat man das schon im Kopf, aber das ist dann eher eine zusätzliche Motivation. Schließlich wollen wir nicht nochmal zu Hause gegen Aalen verlieren. Sobald man aber auf dem Platz steht und das Spiel losgeht, ist das völlig egal und man denkt nicht mehr dran, sondern ist voll und ganz auf das Spiel fokussiert.
Wie schätzt Du den Gegner aus Aalen ein? Was für ein Spiel erwartest du im Fritz-Walter-Stadion?
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass der Gegner großartig mitspielen wird. Wir kennen das ja, gerade hier zu Hause, dass der Gegner erst mal hinten dicht macht. Entscheidend für uns ist die nötige Geduld. Vielleicht machen wir auch erst in der 89. Minuten den ersten Treffer, wichtig ist nur dass wir ruhig bleiben und Geduld haben.
Im Mittelfeld ist der Kader des FCK sehr gut besetzt, der Konkurrenzkampf ist groß. Wie gehst Du mit der Situation um?
So ist es eben im Fußball. Das ist ja nichts Neues für mich. Als ich 2013 nach Kaiserslautern kam, waren wir acht zentrale Mittelfeldspieler. Ich kenne die Situation hier gar nicht anders, als immer viel Konkurrenz auf der Position zu haben. Da muss ich mich auch weiterhin durchsetzen, das geht nur mit Leistung. Dem guten Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft tut dies aber keinen Abbruch. Wir sind Profis und können mit dieser Situation umgehen.
Was hast Du Dir persönlich für den Rest der Saison vorgenommen?
Ganz einfach: noch mehr Tore und noch mehr Vorlagen.
Du bist seit vier Monaten Vater. Was hat sich für Dich dadurch in Deinem Leben geändert?
Eigentlich sehr viel, denn mein Sohn ist für mich jetzt das Wichtigste und der neue Mittelpunkt in meinem Leben. Ich versuche natürlich so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen, und ich merke dass mir dies noch mehr Energie gibt. Insofern tut er mir auch für meinen Beruf als Fußballprofi gut.
Werfen wir noch einen Block voraus auf das anstehende Pokalspiel in Leverkusen. In der vergangenen Saison konntet Ihr dort nach einem sensationellen Spiel und einem Tor von Dir gewinnen? Glaubst Du an eine Wiederholung?
Das Tor von damals habe ich oft gesehen und noch gut in Erinnerung.(lacht) Ein toller Moment für den gesamten FCK. Natürlich würden wir das gerne wiederholen, aber wir wissen auch, dass wir auf einen sehr sehr starken Gegner treffen. Also leicht wird es auf keinen Fall. (lacht) Wir müssen an diesem Tag einfach unseren besten Fußball spielen, dann können wir vielleicht auch wieder eine Sensation schaffen. Aber damit beschäftigen wir uns jetzt noch nicht, wir schauen nur auf den Samstag.