Es war die „letzte Patrone“. Nach einer bis dato enttäuschenden Rückrunde trennten sich die Roten Teufel Ende März schweren Herzens von Cheftrainer Marco Kurz und übertrugen das Amt dem ehemaligen Bundesliga-Profi Krassimir Balakov. Der Bulgare stand bereits in seinem ersten Spiel vor einer unheimlich schwierigen Aufgabe. Mit fünf Punkten Rückstand auf den SC Freiburg und damit auch auf den Relegationsplatz, ging das Tabellenschlusslicht aus Lautern in die Partie. Die Breisgauer, die eine bärenstarke zweite Saisonhälfte spielen sollten und letztlich schon einige Wochen vor dem Saisonende souverän den Klassenerhalt schafften, waren im Aufwind und das bekamen leider auch die Lautrer zu spüren. Nach frühen Gegentreffern durch Guédé (8.) und Makiadi (14.) war die Partie schon entschieden, bevor der FCK überhaupt richtig auf dem Feld war. Und doch war nach dieser so bitteren Pleite, immer noch nicht alles verloren.

Denn wie es der Spielplan so wollte, stand für die Roten Teufel nur eine Woche später das nächste Abstiegs-Endspiel auf dem Plan. Gegner diesmal: Der Hamburger SV, durch Freiburgs Sieg in der Vorwoche nun ebenfalls auf dem Relegationsrang. Doch erneut lief es für den FCK alles andere als rund. Obwohl die Gäste keineswegs besser waren, genügte ihnen an diesem Tag ein Treffer von Marcell Jansen (29.), um die drei Punkte aus dem Fritz-Walter-Stadion zu entführen. Und dennoch: Weil die Hoffnung bekanntermaßen zuletzt stirbt, strömten auch im folgenden Heimspiel gegen TSG 1899 Hoffenheim wieder über 40.000 Zuschauer auf den Betzenberg. Bei acht Punkten Rückstand auf Platz 16, inzwischen belegt vom 1. FC Köln, war zumindest die theoretische Chance auf den Klassenerhalt noch vorhanden. Doch auch gegen Hoffenheim setzte sich die Negativ-Serie im Jahr 2012 fort. Nach Rodneis Foul an Firmino, verwandelte Sejad Salihovic einen Elfmeter zur Gäste-Führung (26.). In der zweiten Halbzeit erhöhte dann Boris Vukcevic nach einem Konter auf 2:0 für die TSG (71.), sodass Bugeras Freistoß-Treffer (87.) letztlich nur noch den Anschluss bedeutete.

So langsam aber sicher, mussten sich die Roten Teufel mit dem Abstieg abfinden, zumal man auch in den Partien während der nun anstehenden englischen Woche, ohne Punkte blieb. Gegen Leverkusen gab immerhin das überaus sehenswerte erste Bundesliga-Tor von FCK-Eigengewächs Julian Derstroff Grund zur Freude. An der 1:3-Niederlage durch Treffer von Kießling, Rolfes und Reinartz änderte dies allerdings nichts. Und als die Lautrer auch im nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg nach Treffern von Didavi (43.) und Pekhart (73.) eine 0:2-Niederlage verzeichneten, war die schier endlose Negativ-Serie auf mittlerweile 21 Spiele ohne Sieg angewachsen.

Immerhin: Dabei sollte es bleiben, denn im folgenden Auswärtsspiel gegen Hertha BSC zeigte die Mannschaft von Krassimir Balakov die wohl mit Abstand stärkste Leistung in der Rückrunde und sicherte sich nach Treffern von Oliver Kirch und Andrew Wooten einen hochverdienten 2:1-Auswärtssieg. Der Abstieg aus der Bundesliga war durch einen zeitgleichen Punktgewinn des 1. FC Köln aber trotzdem – nun auch rechnerisch – besiegelt und so ging es in den abschließenden Partien gegen Meister Dortmund und Hannover 96 nur noch darum, sich mit Anstand aus dem Fußball-Oberhaus zu verabschieden. Das glückte zumindest teilweise, denn auch wenn der BVB den Lautrern letztlich mit 5:2 klar die Grenzen aufzeigte, so hatte das letzte Heimspiel doch zumindest noch einmal bewiesen, was für eine tolle Atmosphäre die Fans des FCK im heimischen Fritz-Walter-Stadion erschaffen.

Beim letzten Saisonspiel in Hannover schließlich, gingen die Roten Teufel durch De Wits Distanzschuss sogar in Führung, ehe die Gastgeber – für die es noch um den Einzug in die Europa League ging – mit einer wahren Energie-Leistung die Partie doch noch drehen konnte. Nach zwei Jahren Bundesliga geht es für den 1. FC Kaiserslautern nun zurück in Liga zwei.

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