Zum Auftakt der Rückrunde bekamen es die Roten Teufel im Fritz-Walter-Stadion wieder mit dem SV Werder Bremen zu tun. In der Winterpause hatte der FCK personell nachgebessert und so standen mit Nicolai Jörgensen und Jakub Swierczok zwei neue Angreifer in der Startformation. In einer offenen Partie spielten die Jungs von Cheftrainer Marco Kurz gut, nur ein Treffer wollte wieder einmal nicht gelingen. In der Nachspielzeit strich ein Linksschuss von Swierczok ganz knapp am Bremer Kasten vorbei. Zentimeter fehlten zu einem Traumeinstand des jungen Stürmers und zu einem Start nach Maß in die Rückrunde. Gleichwohl konnte man aus dem torlosen Remis überwiegend gute Eindrücke für die kommenden Wochen mitnehmen. Eindrücke, die beim folgenden 2:2 beim FC Augsburg allerdings schon etwas relativiert werden mussten. Gut, die Mannschaft hatte auswärts zwei Tore erzielt und bekam in der Nachspielzeit nach einem Foul an Jörgensen zudem einen klaren Strafstoß verweigert, die Probleme in der Defensive waren aber ebensowenig zu übersehen. Dank des großzügigen Umgangs der Gastgeber mit ihren Großchancen reichte es zumindest zu einem Punkt.
Eine Woche später läuteten im Heimspiel gegen den 1. FC Köln endgültig alle Alarmglocken. Gegen einen schwachen Gegner bekamen die Lautrer zu keinem Zeitpunkt einen richtigen Zugriff auf das Spiel. Zu allem Überfluss flog Neuzugang Ariel Borysiuk noch vor der Pause mit Gelb-Rot vom Platz, Odise Roshi gelang in der 72. Minute mitten ins Lautrer Herz der Siegtreffer für die Gäste. Spätestens jetzt war klar, was die Stunde in der Rückserie geschlagen hatte. Die folgende 0:2-Niederlage bei Bayern München durch Tore von Gomez und Müller kam da nicht wirklich überraschend.
Die Punkte mussten gegen andere Gegner und vor allem auf dem heimischen Betzenberg eingefahren werden. Am besten schon gegen Borussia Mönchengladbach im folgenden Heimspiel. Nach einer Viertelstunde lagen die Roten Teufel aber schon wieder mit 0:2 im Hintertreffen. Ein Traumtor von Leon Jessen in der 63. Minute brachte noch einmal Hoffnung. Zu mehr reichte es gegen die Fohlen aber nicht mehr. Wie in der Hinrunde sollte der Knoten nun im Derby bei Mainz 05 endlich platzen. Stattdessen dominierten nach den 90 Minuten in der neuen Mainzer Arena Enttäuschung und Frust. Mit 0:4 war die überfordert wirkende Mannschaft beim rheinland-pfälzischen Rivalen unter die Räder gekommen. Der Tiefpunkt einer bis dahin schon mehr als ernüchternden Saison.
Als Reaktion auf die Derby-Klatsche suchten Spieler und Verantwortliche den Schulterschluss mit den Fans. “Gemeinsam für den FCK” lautete das Motto, mit dem man die entscheidenden Wochen im Abstiegskampf angehen wollte. Gegen den VfL Wolfsburg und den VfB Stuttgart zeigte sich zumindest die Defensive wieder deutlich verbessert. Die beiden torlosen Unentschieden brachten die Roten Teufel in der Tabelle allerdings auch nicht wirklich nach vorne, zumal die beunruhigende Serie an sieglosen Spielen nun seit 15 Partien andauerte. Gegen den FC Schalke 04 war das Fritz-Walter-Stadion ausverkauft. Irgendwie musste ein Dreier her, um sich im Tabellenkeller wieder etwas Luft zu verschaffen. Als Rodnei nach wenigen Sekunden mit dem 1:0 den Betzenberg zum Beben brachte, schien eine Partie endlich mal wieder in die richtige Richtung zu laufen. Das in dieser Saison seltene Gefühl der Führung brachte allerdings keine Sicherheit. Ganz im Gegenteil. Gegen am Ende desolate Lautrer schossen Lewis Holtby, Klaas-Jan Huntelaar, Raúl und Jefferson Farfan einen auch der Höhe verdienten 4:1-Auswärtssieg heraus.
Nach diesem bitteren Nachmittag griff FCK-Boss Stefan Kuntz zum letzten Mittel. Cheftrainer Marco Kurz musste nach zweieinhalb insgesamt sehr erfolgreichen Jahren gehen. Krassimir Balakov sollte die Mannschaft als Coach in die alles entscheidende Phase der Saison führen.