Fabian, mit Union steht Ihr derzeit auf dem 7. Tabellenplatz. Welches Fazit ziehst Du nach der Hinrunde und was ist noch drin in dieser Saison?
Die Tabelle liest sich im Moment ganz gut für uns. Allerdings gehe ich soweit und sage, dass mehr drin gewesen wäre. Einige unnötige Punktverluste zu Saisonbeginn und auch mitten in der Saison liegen mir immer noch schwer im Magen. Aber wir haben uns gefangen, konnten uns Stück für Stück verbessern und haben dann auch gepunktet.  Auf die Rückrunde bin ich sehr gespannt, denn in der Mannschaft steckt mehr und ich hoffe, dass wir das dann in der Rückrunde auch öfter zeigen können.

Welche Ziele hat man an der alten Försterei zu Beginn der Spielzeit ausgegeben?

Die Zielstellung vom Verein für die Mannschaft liegt im Bereich 5. – 7. Tabellenplatz. Da wollen wir zum Saisonende natürlich unbedingt hin und werden alles versuchen, dies auch zu erreichen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, auf dem es nur heißen kann: Hart arbeiten und das Ziel niemals aus den Augen verlieren.

Was zeichnet Eure Mannschaft aus?
Als ich im Sommer hergekommen bin, habe ich sofort gemerkt, dass es in der Mannschaft charakterlich passt. Keine Spur von Missgunst oder anderen negativen Dingen, auch nicht bei den direkten Konkurrenten. Man unterstützt sich gegenseitig, das pusht und drückt sich auch in der Leistung auf dem Platz aus. 

Du bist mit 14 Jahren zum FCK gewechselt, hast acht Jahre bei den Roten Teufeln gespielt und dort Deine Profikarriere begonnen. Hast Du noch einen besonderen Bezug nach Kaiserslautern?
Ich habe lange für den FCK gespielt, dass mir der Verein nicht egal ist, versteht sich von selbst. Allerdings muss man auch sagen, dass es dort gegen Ende nicht so gut für mich gelaufen ist. Alles in allem bin ich dem FCK in soweit dankbar, das ich die Chance hatte, 1. und 2. Bundesliga zu spielen. Bis auf regelmäßigen Kontakt zu dem einen oder anderen Spieler ist es ansonsten nicht viel mehr. Es ist ja auch schon ein wenig Zeit vergangen.

Was traust Du dem FCK in dieser Saison zu?

Sie haben eine starke Mannschaft und sind als Absteiger einer der ganz heißen Anwärter auf die Aufstiegsplätze. Das Ergebnis gegen St. Pauli zeigt aber auch, dass sie schlagbar sind, wenn man eine gute Ordnung hat, sie immer wieder in den Zweikämpfen bearbeitet und seine eigenen Chancen eiskalt nutzt. Trotzdem denke ich, dass sich die Qualität am Saisonende durchsetzen wird. Nach dem Spiel am Freitag gegen uns dürfen sie punktemäßig von mir aus gern alles abräumen.

Über den SV Wehen Wiesbaden und Mainz 05 ging’s für Dich nach Berlin zu Union. Du bist jedoch nur ausgeliehen. Fühlst Du Dich wohl in der Hauptstadt und könntest Du Dir vorstellen, längerfristig bei den Eisernen zu spielen?
Was ich mir wünsche ist ja nur eine Seite der Medaille. Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben und versuchen der Mannschaft zu helfen. Dann ist es an den Verantwortlichen von Union ob sie davon überzeugt sind oder nicht und ob sie die Option ziehen werden. Wenn es nach mir geht, hätte ich schon große Lust zwei weitere Jahre für Union zu spielen. Die Mannschaft ist eine funktionierende Truppe und das Umfeld gibt den nötigen Rückhalt, das macht riesig Spaß. Außerdem spüre ich, dass wir noch einiges erreichen können. Da wäre ich gern mit dabei.

Kann man die Atmosphäre an der alten Försterei mit dem Betzenberg vergleichen?
Ähnlich sind die fanatischen Fangruppen. Beide brennen für ihren Verein und sind sehr leidenschaftlich. Was uns als Spieler natürlich eine große Verantwortung zukommen lässt. Man muss sich auf dem Platz zerreißen, dann stehen die Fans hinter einem. Ich empfinde das als eine faire Ausgangslage, die mich extrem motiviert.     

Was für eine Partie erwartest Du am Freitag?
Kaiserslautern ist in Zugzwang. Oben an der Tabellenspitze entstehen kleinere Lücken. Sie werden auf Sieg spielen, was uns vielleicht Möglichkeiten eröffnen kann. Wir brauchen Geduld, müssen sehr aufmerksam verteidigen und die sich uns bietenden Chancen natürlich nutzen.

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