Hallo Christian, nach Deinem Abstecher nach Seattle bist Du diese Saison wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Wie geht es Dir aktuell?
Mit dem Tabellenstand kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Privat hingegen geht es mir und meiner Familie sehr gut. Wir fühlen uns im Ruhrgebiet sehr wohl.
War die Zeit in der MLS die Erfüllung eines kleinen Traums für Dich? Was konntest Du von der Zeit in den USA mitnehmen, in der Du unter anderem im Playoff-Halbfinale standest?
Wenn ich ehrlich bin, war ich nie ein ganz großer Amerika-Fan. Das ist zwar ein faszinierendes Land, aber eben auch mit vielen Wiedersprüchen. Es war vielmehr die Auslandserfahrung, die mich gereizt hat. Mitgenommen habe ich auf jeden Fall den Enthusiasmus, mit denen meine Mitspieler Profifußball betrieben haben. Die meisten haben nicht sehr viel Geld verdient, doch sich hundertprozentig mit der Aufgabe identifiziert. Dort wird nicht gemeckert, wenn ein Flieger mal Verspätung hat, man lange am Flughafen warten muss und wenige Stunden später wieder auf dem Trainingsplatz steht. Diese Demut und Dankbarkeit haben mich beeindruckt.
Der VfL befindet sich noch im Abstiegskampf der 2. Liga. Wie schätzt Du Eure sportliche Situation ein?
Wie der Name schon sagt: Die Situation erfordert Kampf. Wir können uns nur dann aus der misslichen Lage befreien, wenn wir alles abrufen, was in uns steckt. Leider haben wir durch individuelles Fehlverhalten in den letzten Spielen unsere gute Ausgangsposition verspielt. Jetzt geht es darum, eng zusammenzurücken, sich ausschließlich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren, sich auf dem Platz gegenseitig zu helfen und positive Ergebnisse einzufahren.
Für Dich ist die Reise auf den Betzenberg auch eine Rückkehr an Deine alte Wirkungsstätte, an der Du sportlich eine sehr starke Zeit hattest. Mit welchen Gefühlen fährst Du nach Kaiserslautern?
Ich habe sehr gerne das FCK-Trikot getragen. Der Verein hat sensationelle Fans, ein wunderschönes Stadion und eine ungemeine Bedeutung für die Region. Natürlich erinnere ich mich gerne an die Saison 2010/11 zurück, als wir als Aufsteiger sensationell auf Platz 7 gelandet sind. Für mich persönlich war das meine beste Saison als Profi.
Gibt es ein Wiedersehen, auf das Du Dich besonders freust?
Ich möchte da keinen einzelnen herausheben. Aber ich freue mich schon sehr darauf, den einen oder anderen alten Weggefährten mal wieder zu sehen. Ich hoffe, dass das Stadion gut gefüllt ist, denn dann herrscht eine einmalige Atmosphäre auf dem Betzenberg.
Wie siehst Du die Roten Teufel in der aktuellen Spielzeit?
Sie haben Leverkusen im Pokal ausgeschaltet und stehen im Halbfinale. In dieser Mannschaft steckt also viel Qualität. Aber auch Kaiserslautern muss die Erfahrung machen, wie schwer es in dieser Saison in der 2. Liga ist, ein Spiel so zu gestalten, dass man auf jeden Fall als Sieger vom Platz geht. Denn gut gegen den Ball arbeiten können alle Teams.
Auf was für eine Partie können sich die Fans Deiner Meinung nach am Sonntagmittag einstellen?
Ich gehe nicht davon aus, dass viele Treffer fallen werden. Der FCK wird seine physischen Stärken ausspielen wollen, wir müssen dagegenhalten und die wenigen Chancen, die sich uns bieten werden, konsequent nutzen.