„Nachlegen“ hieß die Devise des 1. FC Kaiserslautern vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach am Freitag, 18. März 2011. Nach dem erlösenden 2:1 Heimsieg gegen den SC Freiburg sollten am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim Tabellenschlusslicht am Niederrhein die nächsten Punkte eingefahren werden. Personell nahm FCK-Chefcoach Marco Kurz eine Änderung zur vergangenen Partie vor, für Jimmy Hoffer rückte Oliver Kirch ins Team. Adam Nemec bildete somit die alleinige Sturmspitze, die wiedergenesenen Srdjan Lakic und Tobias Sippel kehrten in den Kader zurück und nahmen auf der Bank Platz.
Bei regnerischem Fritz-Walter-Wetter und Flutlichtatmosphäre im mit 47.696 Zuschauern gut gefüllten Borussia-Park begann die Partie mit einer Schweigeminute für die Opfer in Japan, ehe es auf dem grünen Rasen zur Sache ging. Bereits in der ersten Spielminute hatten die Gastgeber die erste gefährliche Aktion, als Dante kam nach einem Eckball die Kugel nur knapp verpasste. Die Borussen begannen wie erwartet offensiv, während der FCK zunächst aus einer kontrollierten Defensive auf seine Chancen lauerte. Und nach einer Viertelstunde Glück hatte, dass Rodnei einen Schuss von Stranzl im letzten Moment per Kopf auf der Linie klären konnte.
In der Folge schafften es beide Teams nicht, trotz aller Bemühungen gefährliche Situationen herauszuspielen. Abspielfehler und kleinere Fouls prägten die Partie, die ohne große Höhepunkte ebenso vor sich hin plätscherte wie der Regen auf den Rasen. So waren es dann auch zwei Standardsituationen, die kurz vor der Pause die bis dato besten Möglichkeiten für die Gäste einbrachten. Zunächst setzte Adam Nemec einen Freistoß von Adam Hlousek mit dem Kopf knapp neben den Kasten, dann verpasste Mathias Abel eine Freistoßflanke von Christian Tiffert nur um wenige Zentimeter. Somit ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.
Unverändert schickte Marco Kurz sein Team in die zweite Hälfte. In dieser bot sich zunächst das gleiche Bild. Auf dem schweren, nassen Boden taten sich beide Mannschaften sehr schwer, es wollte kein richtiger Spielfluss aufkommen. Nach rund einer Stunde kam der FCK besser ins Spiel. Zunächst scheiterte Christian Tiffert nach einem gut vorgetragenen Konter über Jan Moravek und Ivo Ilicevic mit einem Flachschuss aus rund 15 Metern, dann hatte Adam Nemec nach einem herrlichen Solo von Ivo Ilicevic die Möglichkeit, setzte den Abpraller aus kurzer Nähe aber über den Kasten. In der 60. Minute war es dann soweit: Einen Eckball von Christian Tiffert lenkte Borussen-Keeper Bailly ins eigene Tor zur Führung für den FCK! Riesenjubel unter den rund 4.000 mitgereisten Anhängern in der Gästekurve.
Die Gastgeber mussten nun natürlich mehr für die Offensive machen, doch die Abwehr der Roten Teufel und Keeper Kevin Trapp hatten zunächst keine Mühen. 20 Minuten vor Ende der Partie brachte Marco Kurz Srdjan Lakic für Adam Nemec. Der FCK wartete nun auf seine Kontermöglichkeiten und bekam die Partie zusehends besser in den Griff. Zehn Minuten vor Ende hatte Srdjan Lakic die Chance, doch der Kroate kam trotz größtem Einsatz eine Sekunde zu spät an das Zuspiel von Christian Tiffert.
Kurz vor dem Ende kamen noch Thanos Petsos für Jan Moravek und Martin Amedick für Christian Tiffert in die Partie. Trotz aller Bemühungen kamen die Gladbacher gegen die gut stehende FCK-Defensive zu keinen großen Möglichkeiten mehr, und somit holten die Roten Teufel nicht nur den ersten Auswärtssieg im Jahr 2011, sondern auch drei enorm wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.