Jan, nimmst Du schon Glückwünsche zum Klassenerhalt entgegen? Wie ist die Stimmung in der Mannschaft und wie ist Deine Gefühlslage?
Ok, es sieht zugegebenermaßen sehr gut für uns aus. Jedoch brauchen wir, um ganz sicher zu sein, noch einen Punkt. In dieser Saison ist die Tabellensituation im unteren Bereich ziemlich verrückt. Dass man mit 40 Punkten den Klassenerhalt noch nicht komplett geschafft hat, ist außergewöhnlich. Nichtsdestotrotz ist die Stimmung im Team natürlich super und wir sind froh, einen großen Schritt weiter gekommen zu sein.
Du hast gegen St. Pauli nicht von Anfang an gespielt, hattest also eine andere Sichtweise auf das Spiel als sonst – wie hast du die Partie erlebt?
Von der Bank aus kann man natürlich viel mehr sehen und wahrnehmen. Es ist dann, als ob man bestimmte Situationen gerne beeinflussen möchte, es aber nicht kann. Das ist schon nicht so einfach manchmal. Auf dem Platz geht dann alles viel schneller und man hat eine völlig andere Sichtweise auf ein Spiel. Wir haben gegen St. Pauli, denke ich, eine ordentliche Partie gezeigt und am Ende auch verdient gewonnen, wenn es auch teilweise eng geworden ist im Laufe des Spiels.
Ihr könnt jetzt beim nächsten Spiel in Wolfsburg relativ befreit aufspielen. Was für eine Art Partie erwartest Du in Niedersachsen?
Die Wolfsburger brauchen noch jeden Punkt, wollen Abstand zum Relegationsplatz vergrößern und den Klassenerhalt schaffen. Außerdem haben sie einen Trainerwechsel vollzogen, was der Mannschaft sicher auch nochmal zusätzlichen Auftrieb gibt. Natürlich können wir prinzipiell befreit aufspielen, aber wir wollen ebenfalls den letzten Zähler holen, um ganz sicher auch in der nächsten Saison in der Bundesliga zu spielen.
Rückblickend auf die Saison: Was zeichnet die Mannschaft aus, sodass das Saisonziel 40 Punkte schon am 32. Spieltag erreicht werden konnte?
Wir haben im Laufe der Saison oft gesagt, dass wir über die Heimspiele den Klassenerhalt klar machen wollen. Letztlich haben wir, auch durch die großartige Unterstützung unserer Zuschauer, zwar mehr Punkte zu Hause geholt als in der Fremde, aber mich haben trotzdem unsere Auftritte bei einigen Auswärtsspielen ebenfalls beeindruckt. Wir haben beispielsweise bei den Spielen in Nürnberg, in Gladbach, Stuttgart oder auch auf Schalke genau das umsetzen können, was wir im Vorfeld besprochen hatten und so immens wichtige Punkte eingefahren, die uns letztlich diese hervorragende Position beschert haben. Und nur ein gefestigtes Team kann so etwas erreichen. Aus diesem Grund denke ich, dass wir auf einem guten Weg sind, eine gestandene Bundesligamannschaft zu werden.
Was war Dein persönliches Highlight in dieser Saison?
Gut, da muss ich nicht lange überlegen. Mein Tor zum 1:1 gegen den neuen Deutschen Meister Borussia Dortmund, in letzter Sekunde hier auf dem Betzenberg, war schon ein ganz besonderes Erlebnis. So wie der Ball kam, wie ich ihn getroffen habe, zu diesem entscheidenden Zeitpunkt im Spiel und der grenzenlose Jubel der Fans danach, das werde ich nie vergessen.
Der FCK hatte dich für eine Spielzeit vom FC Schalke 04 ausgeliehen, gibt es schon eine Tendenz, ob du weiter ein Roter Teufel bleibst oder in der nächsten Saison im Königsblauen Trikot spielst?
Die Gespräche beider Vereine laufen noch, es ist noch nichts entschieden. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn ich ein weiteres Jahr beim 1. FC Kaiserslautern dranhängen könnte.
Danke, Jan und viel Erfolg in Wolfsburg!