Clemens Fritz, nach der Vorrunde steht der SV Werder auf dem 5. Tabellenplatz. Wie zufrieden ist man an der Weser mit der ersten Saisonhälfte?
Sicherlich kann man mit der Platzierung grundsätzlich zufrieden sein. Wir haben eine gute Hinrunde gespielt, hätten sogar eine sehr gute draus machen können, wenn wir in den Auswärtsspielen und hier insbesondere in den letzten drei besser aufgetreten wären.
In der vergangenen Spielzeit kämpfte man in Bremen unerwartet gegen den Abstieg. Wo liegen in der aktuellen Saison die Unterschiede?
Wir haben unsere Lehren aus der schwierigen Saison gezogen und sind wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Dafür müssen wir aber weiter hart arbeiten.
Mit welchen Zielen ging man in die Saison und wurden diese Ziele in der Winterpause geändert?
Wir wollen wieder einen internationalen Wettbewerb erreichen. In meiner Zeit bei Werder haben wir viermal in der Champions League und einmal im damaligen UEFA Cup gespielt. Dass wir in dieser Saison unter der Woche nur vor dem Fernseher sitzen konnten, war ungewohnt für uns alle. In der nächsten Saison ist das hoffentlich wieder anders.
In den vergangenen Partien konnten Sie zu Hause die Punkte holen, mussten aber auswärts teils deutliche Niederlagen hinnehmen. Wie ist diese „Auswärtsschwäche“ zu erklären?
Das stimmt. Wir haben uns oft durch eigene Fehler aus dem Konzept bringen lassen. Während wir das in den Heimspielen auch dank der tollen Unterstützung unserer Fans immer wieder auffangen konnten, haben wir Auswärts nach einem Rückschlag die Ordnung verloren.
Sie sind seit dieser Saison Kapitän des SV Werder Bremen. Hat sich durch dieses Amt für Sie etwas geändert?
Ich habe auch in den vergangenen Jahren, in denen ich nicht Kapitän war, Verantwortung übernommen und eng mit Torsten Frings oder Per Mertesacker zusammengearbeitet. Und auch jetzt versuche ich bei Problemen bestmöglich für die Teamkollegen da zu sein und mit gutem Beispiel voran zu gehen.
In Bremen herrscht eine große Konstanz, die Verträge mit Manager Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaaf wurden erneut verlängert. Inwiefern wirkt sich dies auf die Mannschaft aus?
Diese Ruhe und Konstanz überträgt sich auch auf die Spieler und erleichtert uns dadurch die Arbeit.
In den vergangenen Jahren galt Werder Bremen als einer der hartnäckigsten Bayern-Verfolger. Diese Rolle scheint nun Borussia Dortmund zu übernehmen. Welche Rolle trauen Sie ihrem Verein in den kommenden Jahren zu?
Wir haben uns in den letzten Jahren als Topmannschaft der Bundesliga etabliert und wollen diese Position in den kommenden Jahren weiter stärken. Das bedeutet natürlich auch eine regelmäßige Teilnahme am internationalen Wettbewerb.
Was für eine Partie erwarten Sie auf dem Betzenberg?
Spiele in Kaiserslautern sind immer hart umkämpft, das erwarte ich auch dieses Mal wieder. Beide Mannschaften brauchen die Punkte um die jeweiligen Ziele zu erreichen. Außerdem wollen wir schon im ersten Rückrundenspiel zeigen, dass wir uns fest vorgenommen haben, auch auf des Gegners Platz erfolgreich zu sein.