Die jungen Roten Teufel der FCK-U19 spielten am Donnerstag, 08. Juni 2023, eine bärenstarke erste Hälfte gegen den Hessenmeister SV Wehen Wiesbaden. Im zweiten Durchgang waren dann die Gastgeber stärker und konnten kurz vor Schluss noch den 1:1-Ausgleich erzielen. Damit ist für das Rückspiel in Kaiserslautern alles offen.
Zwei Stunden nachdem die U17 bereits ihr Relegationshinspiel gegen die Auswahl des SV Wehen Wiesbaden bestritten hatte, musste auch die U19 in der BRITA-Arena gegen den Hessenmeister ran. Während die jüngeren Teufel noch bei strahlendem Sonnenschein antraten, begann das Wetter kurz vor Anpfiff zu kippen – ein Hauch von Fritz-Walter-Wetter in Wiesbaden. Und bei selbigen legten die jungen Roten Teufel direkt mit viel Tempo los und überrumpelten die Gastgeber in den Anfangsminuten regelrecht. Oskar Prokopchuk, Top-Torjäger der Betzebuben, setzte sich stark durch und stand plötzlich an der Fünferkante vor dem Wehener Schlussmann. Diesen umkurvte er, doch konnte ein Verteidiger den Ball noch mit dem Scheitel über das Tor lenken – eine unfassbare Szene direkt zu Beginn. Ein Drittel der 150 Saisontore der U19 fiel nach ruhendem Ball und auch heute blitzte die Gefahr nach Standards immer wieder auf. Erst konnte Wiesbaden einen scharf getretenen Freistoß von Görkem Koca nur knapp neben das Tor klären. Dann köpfte Prokopchuk nach der anschließenden Ecke nur wenige Zentimeter über den Kasten. Wiesbaden sah lange gar kein Land. Die Nachwuchsteufel standen sehr hoch und ließen die Gastgeber gar nicht erst zur Entfaltung kommen. Wenn, dann kam Wehen über schnelle Konter nach Ballgewinnen in der eigenen Hälfte. Diese wussten die Jungs von U19-Trainer Alexander Bugera aber gut zu verteidigen. Und dann war sie wieder da, die Standardstärke. Wehen konnte den Ball nach einem Koca-Freistoß nicht klären und Yasin Zor drosch kompromisslos flach von der Strafraumkante ins Eck (34.). Es dauerte bis kurz vor dem Seitenwechsel, ehe auch Wehen erste gefährliche Offensivbemühungen tätigte. Der erste Torschuss ging aber gut einen Meter über den Kasten von Fabian Heck. Der zweite Abschluss eine Minute vor dem Pausenpfiff war dann schon deutlich gefährlicher, aber die null blieb bestehen, auch weil Georgios Makridis den Ball nicht richtig traf. So ging es mit der mehr als verdienten Führung für die jungen Roten Teufel in die Kabinen.
Wiesbaden war nach dem Seitenwechsel sichtlich bemühter, selbst mehr vom Spiel zu haben. Die jungen Roten Teufel ließen sich entsprechend etwas tiefer fallen und lauerten auf Räume. Vor allem der eingewechselte Boby Bossu auf Seiten der Hessen machte immer wieder Alarm im letzten Drittel der Betzebuben, doch klare Abschlusssituationen konnten sich die Gastgeber erst nach rund einer Stunde erspielen. Nach einem Kopfball schepperte das Gebälk – kurze Aufregung, nichts passiert. Auch kurze Zeit später, als Bossu einen Freistoß aus bester Position unter der Mauer durchspielte, Heck aber zur Stelle war. Es begann ein offener Schlagabtausch: Prokopchuk hatte aus dem Nichts eine Riesenchance, nachdem der Wiesbadener Schlussmann den Ball direkt in den Fuß von Ben Reinheimer warf, der den Stürmer im Sechzehner bediente. Dieser brauchte aber zu lange für den Abschluss und so konnte die Situation doch noch gebannt werden. Wiesbaden machte nun Druck und wollte unbedingt den Ausgleich erzwingen. In dieser Phase waren die Betzebuben nicht mehr so griffig in den Zweikämpfen wie noch im ersten Durchgang. Zu oft landete der zweite Ball bei Wehen, doch das Tor von Heck war wie vernagelt. Das Spiel wurde zunehmend hitzig, beide Mannschaften schenkten sich nichts. In der Schlussphase hatte Nikolaos Vakouftsis noch einmal eine gute Gelegenheit nach einem Freistoß vom linken Strafraumeck, doch sein Kopfball zischte am Tor vorbei. Kurz vor Abpfiff dann der Stich ins Lautrer Herz. Nach einem Freistoß gab es Ping-Pong im Strafraum und am Ende drückte Jason Jaromin den Ball aus kurzer Distanz zum Ausgleich über die Linie (88.). Die letzten Minuten waren noch einmal wild. Sowohl Lautern als auch Wiesbaden probierten nochmal alles, doch am Ende blieb es bei der unter dem Strich verdienten Punkteteilung.
„Ich kann mit dem 1:1 leben“, resümierte U19-Coach Bugera. „Unser Spiel hat in der ersten Hälfte jede Menge Kraft gekostet. Wir sind ständig früh angelaufen und haben konstant Druck ausgeübt. Schade, dass wir dann kurz vor Schluss so ein krummes Ding bekommen, aber das ist Fußball und das Remis geht so auch in Ordnung. Es ist schade, dass bei zwei solch starken Mannschaften am Ende nur eine aufsteigen kann. Aber die Jungs haben es sich absolut verdient. Die brennen für den FCK und geben immer alles. Das Rückspiel vor heimischem Publikum wird nochmal ein absolutes Highlight für uns. Das hat sich die Truppe auch verdient und wir wollen uns dann auch mit dem Aufstieg belohnen.“
Der Showdown um den Aufstieg in die A-Junioren Bundesliga steigt am Samstag, 17. Juni 2023, auf Platz 4 hinter dem Fritz-Walter-Stadion. Anpfiff des Rückspiels ist um 14.30 Uhr. Die U19 freut sich auf jede Menge lautstarker Unterstützung.
Statistik:
SV Wehen Wiesbaden U19 – 1. FC Kaiserslautern U19 1:1 (0:1)
SV Wehen Wiesbaden U19: Brdar – Grbic, Robotta, Jaromin, Elouarti – Oyar (46. Bossu), Deda, Krönert (82. Jaadar), Sulejmani (29. Akgeyik) – Rosenberger (73. Schulz), Oyar
FCK U19: Heck – Reich, Miftari, Vakouftsis, Haas – Gusic (62. Petrica), Koca – Krasic (69. Merk), Reinheimer, Zor – Prokopchuk
Tore: 0:1 Zor (34.), 1:1 Jaromin (88.)
Schiedsrichter: Lucas Laumann
Zuschauer: 1.900