Nach einem frühen Rückstand drehte der 1. FC Kaiserslautern am Samstag, 26. Februar 2022, sein Heimspiel gegen den SC Verl und setzte sich nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang am Ende verdient mit 2:1 durch. Alexander Winkler (36.) und Marlon Ritter (77.) sorgten mit ihren Treffern für den Heimsieg.
Zum Auftakt der Englischen Woche für den FCK ging es zu Hause gegen den abstiegsbedrohten SC Verl, der mit seinem neuen Trainer Michél Kniat zum Betzenberg gekommen war. Im vergleichsweise gut gefüllten Fritz-Walter-Stadion waren bis zu 20.000 Zuschauer zugelassen und die anwesenden Fans trieben ihre Mannschaft von Beginn an stimmgewaltig an. Neben dem gelbgesperrten Boris Tomiak musste FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen kurzfristig auch auf den erkrankten Terrence Boyd verzichten, dafür meldete sich Felix Götze wieder rechtzeitig fit. Im Vergleich zum vorangegangenen Südwestderby in Mannheim rückten mit Alexander Winkler, René Klingenburg und Daniel Hanslik drei Spieler neu in die Startelf.
Die Roten Teufel setzten den Gast aus Verl früh unter Druck, nach sieben Minuten hätte Hendrick Zuck auch schon die schnelle Führung erzielen können, nach einem Doppelpass mit Mike Wunderlich verzog er mit seinem schwächeren rechten Fuß aber knapp. In Führung gingen nach einer knappen Viertelstunde dann aber die Gäste. Leandro Putaro bekam halblinks im Strafraum den Ball, zog Richtung Grundlinie und schloss aus spitzem Winkel ins kurze Eck ab. Die Roten Teufel waren um eine schnelle Antwort bemüht, ein Schuss von Hendrick Zuck nach knapp 20 Minuten wurde aber geblockt, bei der anschließenden Ecke ging ein Kopfball von Felix Götze aus kurzer Distanz knapp über das Verler Tor. Auf der Gegenseite hatten die Roten Teufel ein wenig Glück, als eine Hereingabe am Elfmeterpunkt vor die Füße von Kasim Rabihic fiel, dessen Schuss aber genau bei Matheo Raab landete. Die Gästen waren Mitte der ersten Hälfte nun auch insgesamt deutlich besser im Spiel und setzten mit ihrer Führung im Rücken immer wieder gefährliche Nadelstiche. Die Roten Teufel dagegen fanden in dieser Phase nicht mehr richtig zu ihrem Spiel. Aber wie so oft im Fußball, wenn es aus dem Spiel heraus nicht richtig funktionieren möchte, half den Roten Teufel eine Standardsituation. Nach einer von Hendrick Zuck getretenen Ecke von rechts kam Alexander Winkler zum Kopfball und verlängerte den Ball neben den langen Pfosten in die Maschen – der Ausgleich zehn Minuten vor der Pause. Bei dem blieb es dann auch, es ging mit dem 1:1 in die Kabinen.
Zum Seitenwechsel tauschten die Roten Teufel einmal, Hikmet Ciftci kam für René Klingenburg in die Partie und ordnete sich in die Dreierkette ein, Felix Götze rückte dafür ins Mittelfeld vor. Und erneut kam der FCK druckvoll aus der Kabine und spielte in den Anfangsminuten wieder mit viel Intensität in Richtung Verler Tor. Und so kam die Elf von Marco Antwerpen auch zu guten Gelegenheiten. Zehn Minuten nach Wiederbeginn kombinierten sich die Lautrer stark in den gegnerischen Strafraum, Felix Götze aber scheiterte aus sieben Metern an SCV-Schlussmann Niclas Thiede. Fünf Minuten später musste sich dieser ganz lang machen, um einen missratenen Rückpass von Luca Stellwagen noch vor der Linie klären zu können. Die Lautrer forderten vehement einen Freistoß wegen Rückpass, Schiedsrichter Marco Fritz aber ließ weiterspielen. Die Roten Teufel waren nun die deutlich aktivere Mannschaft und übten viel Dominanz in der gegnerischen Hälfte aus, die sich bietenden Chancen blieben aber ungenutzt. Ein Schuss von Felix Götze 20 Minuten vor dem Ende strich am rechten Pfosten vorbei. Kurz darauf brandete kurzzeitig Jubel am Betzenberg auf, der eingewechselte Muhammed Kiprit hatte bei seinem vermeintlichen Führungstreffer aber im Abseits gestanden. Drei Minuten später kochte die Stimmung dann doch über: Nach einer Lautrer Ecke konterte der SC Verl zunächst, Marlon Ritter aber gewann im Mittelfeld wieder Ballbesitz, machte sich auf die Reise und schloss im gegnerischen Strafraum selbst zum vielumjubelten und mittlerweile hochverdienten 2:1-Führungstreffer ab. Verl versuchte jetzt nochmal, die Partie zu drehen und bot so auch mehr Raum. So hatte Mo Kiprit kurz vor dem Ende die Entscheidung auf dem Fuß, sein Abschluss bei einem Konter ging aber knapp am langen Pfosten vorbei. So blieb es bis zum Ende spannend, ehe Marco Fritz die knapp 18.000 Zuschauer auf dem Betze erlöste und nach dreiminütiger Nachspielzeit beim Stande von 2:1 für die Roten Teufel abpfiff.
Statistik:
1. FC Kaiserslautern – SC Verl 2:1 (1:1)
FCK: Raab – Götze, Kraus, Winkler – Hercher (81. Schad), Ritter, Zuck – Klingenburg (46. Ciftci), Wunderlich (81. Niehues) – Redondo (61. Kiprit), Hanslik
Verl: Thiede – Lannert, Berzel (71. Lach), Pernot, Stellwagen – Corboz, Sapina, Baack (86. Schwermann) – Rabihic (81. Petkov), Akono (86. Berlinski), Putaro
Tore: 0:1 Putaro (14.), 1:1 Winkler (36.), 2:1 Ritter (77.)
Gelbe Karten: Kraus / Berzel
Schiedsrichter: Marco Fritz
Zuschauer: 17.821