Die Initiative Leidenschaft, der Förderverein für das geplante und sich im Aufbau befindende FCK-Museum, hatte gemeinsam mit dem Museumsteam des FCK in Dirk Mansen den perfekten Referenten gefunden. Der ehemalige Fanbeauftragte des Hamburger SV, unter anderem Gründungsmitglied des HSV-Supporters Club, begleitet das Museum des Norddeutschen Traditionsvereins von der allerersten Stunde an. So konnte er von den anfänglichen Schwierigkeiten und den jahrelangen Diskussionen innerhalb der Vereinsgremien über die Finanzierung ebenso berichten wie über den stetigen Aufbau und die Weiterentwicklung von einer kleinen Sammlung zu einem der bekanntesten Museen in Hamburg.

„Am Anfang wollten wir eigentlich nur ein paar Pokale ausstellen, dann haben wir gesehen, wie viele Dinge es rund um den HSV und die lange Vereinsgeschichte gibt und wie viele Emotionen da drin stecken“, erklärte Dirk Mansen bei seinem Vortrag in der Fritz-Walter-Museumsebene in der Osttribüne die Anfangszeit bei der Gründung des Museums. Erst nach zwei Jahren Planung gab es die ersten Kontakte zum Vorstand des Vereins und die Planer mussten deutlich machen, dass sich ein solches Museum künftig wirtschaftlich tragen kann, ehe sie die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt bekamen. Ziel des Museum war es, auch außerhalb der Spieltage Besucher ins Stadion zu locken. Dafür bedurfte es einer langen Planungsphase. Räumlichkeiten in der Arena mussten gefunden, die Kosten errechnet und Eintrittsgelder festgelegt werden. Und natürlich die entsprechenden Exponate gefunden werden, wobei der HSV hier das Glück hatte, auf ein seit den 20er Jahren bestehendes Archiv zurückgreifen zu können.

Inzwischen hat sich das 2004 eröffnete Vereinsmuseum etabliert und konnte im Jahr 2011 rund 56.000 Besucher begrüßen. Zählt man die Besucher hinzu, die im Rahmen einer Stadionführung durch das 700qm große Museum geleitet werden, kommt man auf über 100.000 im vergangenen Jahr. Der HSV bietet inzwischen spezielle Angebote für Schulen, Kinderferienprogramme, Fußballhistorische Stadtrundfahrten, Kindergeburtstage oder Sonderausstellungen im Rahmen des Museums an. Das Museum, das natürlich auch mit vielen weiteren Angeboten des Vereins wie Gastronomie und Fanshop verknüpft ist, trägt somit auch einen wichtigen Teil dazu bei, junge Fans an den Club zu binden.

Die aufwendig und interaktiv gestaltete Dokumentation der Geschichte des Vereins, der mit dem DFB-Pokal 1987 seinen letzten Titel gewann, ist inzwischen nicht nur für Fußballfans ein Ziel bei ihrem Besuch in der Hansestadt. „Wir haben es geschafft, den normalen Hamburg-Touristen ins Museum zu locken“, zeigte sich Museumsleiter Dirk Mansen zufrieden ob der positiven Entwicklung des Museums. Das dies jedoch auch in Hamburg viele Jahre harte Arbeit kostete, wurde bei dem kurzweiligen Vortrag deutlich.

Im Anschluss diskutierten die anwesenden Mitglieder der Initiative Leidenschaft ausgiebig über die Möglichkeiten, in der Pfalz vom HSV-Museum zu lernen. Dass der HSV mit 72.000 Mitgliedern und als Stadt mit zahlreichen touristischen Attraktionen natürlich andere Grundvoraussetzungen hat, wurde zwar deutlich, doch auch das große Potential des Pfälzer Traditionsvereins mit seiner langen und ruhmreichen Geschichte wurde hervorgehoben.

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