Auf dem Spielfeld gab Ottmar Walter nicht nur in Form von atemberaubenden Sprints Gas, sondern definierte die Rolle des Mittelstürmers völlig neu. Obwohl äußerst kopfballstark, suchte er nicht nur im Strafraum sein Glück, sondern eroberte sich die Bälle selbst über die Außen. Dadurch machte Ottes das „Wunder von Bern“ erst möglich. Nicht nur, weil er während der WM-Endrunde vier Treffer erzielte, sondern auch, weil er im Finale den ungarischen Abwehrchef Gyula Lorant so sehr beschäftigte, dass Helmut Rahn die entscheidenden Freiräume erhielt.
Nach vielen Knieoperationen beendete der kleine Bruder von Fritz Walter seine Karriere als Fußballprofi und arbeitete bis zu seiner Pensionierung 1984 bei der Stadt Kaiserslautern. Anlässlich seines 80. Geburtstags im Jahr 2009 wurde Ottmar Walter das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Zudem ehrte der FCK den begnadeten Fußballer, in dem er das Eingangstor zur Nordtribüne im Fritz-Walter-Stadion in Ottmar-Walter-Tor umbenannte.
Aufgrund einer Alzheimer-Erkrankung lebt Ottmar Walter inzwischen in einem Alten- und Pflegeheim, wo ihn seine Frau Anneliese täglich besucht. Zu seinem 88. Geburtstag wünscht der 1. FC Kaiserslautern seinem Jubilar daher vor allem Gesundheit und noch viele glückliche Stunden im Kreise seiner Liebsten.