"Der Betze brennt" hat die im Forum gestellten Fragen sortiert und Fragen ausgewählt, die den Verantwortlichen vorgelegt wurden.
Anbei nun das Ergebnis der aktuellen Fragerunde. Etwaige Nachfragen bitte per Mail an die Redaktion. Die Kontakte sind hier auf der Website zu finden.
Die Fragerunde wird im zwei- bis dreimonatigen Turnus durchgeführt. Eure neuen Fragen könnt Ihr hier direkt für die nächste Runde stellen.
Marc Haber fragt:
Frage an Herrn Gruber: Sie haben auf meine Frage nach den Trikots unter anderem folgendes angegeben: „Diese müssen anhand der Vorgaben der DFL und des DFB auf Zulässigkeit überprüft werden.“ Diese Aussage hat mich verwundert und gleichzeitig mein Interesse geweckt, welche Vorschriften es gibt bezüglich der Trikots – mal abgesehen von drei verschiedenen Ausführungen.
Welche Einschränkungen seitens DFB und DFL gibt es bei der Trikotgestaltung? Können Sie bitte ein Beispiel nennen aus den letzten Jahren, was nicht genehmigt wurde?
Christian Gruber, Pressesprecher: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat offizielle Richtlinien verabschiedet (Richtlinie für Spielkleidung und Ausrüstung), die in einem 44-seitigen entsprechenden Büchlein abgedruckt sind. Hier sind mannigfaltige Vorgaben aufgelistet, die Farben, Material, Größen der Kleidung und auch jedwede Art von Bedruckung regeln. Die letzte relevante Ablehnung eines FCK-Trikots betrifft beispielsweise das Ausweichtrikot der Vorsaison, in dem wir auch für die Pflichtspiele die Trikots nutzen wollen, auf denen die Namen aller Mitglieder der Meisterschaftskader verzeichnet sind. Dies wurde von der DFL nicht genehmigt, da man keine Namen/ Texte und ähnliches auf Trikots drucken, sticken oder ähnliches darf. Weitere interessante Beispiele betreffen etwa den Kragen des Trikots. Dort darf hinten entweder der Clubname oder der Name des offiziellen Maskottchens, das offizielle Erkennungssymbol sowie eine spezielle Bezeichnung, Stadt- oder Regionswappen/ -flagge angebracht werden. Dies führt immer wieder zu Diskussionen, da diese Einteilung natürlich Interpretationsspielraum mit sich bringt.
Herrmann Strauch fragt:
Hallo Stefan Kuntz. Was hat Dich im Sommer bewegt, beim FCK zu bleiben und nicht als Sportdirektor zum DFB zu wechseln? Ich hoffe das „Du“ geht in Ordnung. Ich kenne Dich ja noch als Spieler.
Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender: Ich sehe meine Arbeit und Aufgabe beim FCK noch nicht als beendet an. Außerdem war ich noch nie jemand, der gegangen ist, wenn es eine schwierige Situation gab und sich Widerstände aufgetan haben. Und schließlich habe ich ja auch einen Vertrag beim FCK.
Marvin Fuchs fragt:
Herr Grünewalt, was wird das für eine Mitglieder-Kollektion im Merchandising, von der sie in der letzten Runde sprachen? Gibt es hierzu schon genauere Informationen wie etwa: Preise? Design? Wann? Wo zu kaufen?
Antwort weitergegeben an zuständige Mitarbeiter:
Mirco Freudenthaler, Leiter Merchandising/ Marco Stenger, Geschäftsführer: Hallo Herr Fuchs, wir planen eine Kollektion und erarbeiten dazu mit unserem Ausrüster uhlsport aktuell ein Konzept und passende Designs. Wir planen im Frühjahr 2013 bereits erste Artikel zum Verkauf anzubieten, dies hängt aber von Produktionsvorlaufzeiten ab, die sich aus Konzept und Design ergeben.
Christoph Franz fragt:
Die GEMA möchte ihre Gebühren für das Abspielen von Musik bei öffentlichen Veranstaltungen ändern. Welche Auswirkungen hätte eine Änderung der GEMA-Abgaben auf den FCK und würden evtl. höhere Gebühren über die Ticketpreise an die Fans weitergegeben?!
Andreas Kafitz, Leiter Spiel- & Stadionbetrieb: Hallo Herr Franz, es gibt einen ausführlichen Rahmenvertrag zwischen der DFL und der GEMA der den Spieltag bzw. sämtliche Fußballveranstaltungen betrifft. Dieser läuft zum Saisonende aus und wird aktuell neu verhandelt. Bezüglich zum Beispiel Business Events in unseren Räumlichkeiten werden die GEMA-Gebühren auf den jeweiligen Veranstalter übertragen oder nicht GEMA – pflichtige Musik gespielt.
Heiko Münch fragt:
Der FCK hat bekannt gegeben dass er in dieser Saison mit einem Zuschauerschnitt von 36.000 kalkuliert. Eine Zahl dir mir persönlich, selbst bei einem guten Saisonverlauf äußerst optimistisch erscheint, wenn man berücksichtigt, dass ein solcher Zuschauerschnitt selbst in der letzten Aufstiegssaison 2009/10 (wenn auch mit 35398 Zuschauern nur knapp) nicht erreicht wurde und man in diesem Jahr mit dem FSV Frankfurt, dem VfR Aalen, Jahn Regensburg, SV Sandhausen oder dem SC Paderborn Gegner hat, bei denen der Gästeblock im Fritz-Walter-Stadion nicht wirklich gut besucht ist und auch die FCK-Fans nicht unbedingt in Massen ins Stadion strömen werden. Bei attraktiveren Gegner könnte sich eine schlechte Terminierung durch die DFL negativ bemerkbar machen. Auf welcher Grundlage hat man diesen Zuschauerschnitt ermittelt und was für finanzielle Folgen hat es, wenn dieser Schnitt u.U. deutlich verpasst wird?
Marco Stenger, Geschäftsführer: Sehr geehrter Herr Münch! Der kalkulierte Zuschauerschnitt musste zu einem Zeitpunkt festgelegt werden, als die Zusammensetzung der 2. Bundesliga noch nicht final feststand. Unsere Planung sah weiterhin, im Falle eines damals noch nicht feststehenden Abstiegs, eine Platzierung im oberen Tabellendrittel vor. Zudem haben wir die positive Entwicklung der Zuschauerzahlen in den Bundesligen berücksichtigt. Richtig ist, dass sowohl der Verlauf der Vorsaison und auch die Anstoßzeiten in Verbindung mit den jeweiligen Heimspielgegnern bisher einen Schnitt unterhalb der Planungen hervorbringen. Wir sind aber zuversichtlich, dass der Zuschauerschnitt sich im Laufe der Saison signifikant anhebt. Für den Fall des Unterschreitens unserer Planungen haben wir entsprechend Vorsorge getroffen.
Petra Beucher fragt:
Ich möchte meinen Enkel (3 Jahre alt) demnächst mit zu einem Heimspiel nehmen, daher habe ich mich am Ticketschalter erkundigt, wie das beim FCK mit Kindern unter 6 Jahren gehandhabt wird. Dort wurde mir gesagt, ich müsse eine ermäßigte Karte (in meinem Fall Sitzplatz Block 11, Reihe 2 zum Preis von 18,- Euro) für ihn kaufen. Meine Frage: Warum ist es beim FCK nicht möglich, für Kinder bis 6 Jahre einen symbolischen Eintrittspreis von 1,-, 2,- oder 5,- Euro zu verlangen? (ohne Sitzplatzanspruch)
In Dortmund gibt es zum Beispiel dieses Modell: Aus Versicherungsgründen werden Kinderzählkarten zum Preis von 1,- Euro ausgegeben. Die Karte ist nur für Kinder bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres gültig (ein Altersnachweis des Kindes ist erforderlich) und man besitzt keinen Anspruch auf einen Sitzplatz. Die Kinder dürfen auf dem Schoß eines Erwachsenen Platz nehmen. Ein Zutritt in den Stehplatzbereich ist nicht gestattet. In Mainz, Frankfurt und beim HSV haben Kinder bis 6 Jahre freien Eintritt, in Hoffenheim können Kinder bis 3 Jahre ohne zu zahlen ins Stadion.
Marcus Böse, Leiter Ticketing: Sehr geehrte Frau Beucher, Jeder Verein hat bei der Preisgestaltung sowie der Festlegung von Kategorien und Preisen unterschiedliche Philosophien, Einschränkungen aufgrund der Vorgaben von Stadion und/oder Stadt sowie speziellen Ansichten. Wir haben uns bei der Preisgestaltung dafür entschieden, in jeder Kategorie ermäßigte Karten anzubieten und einen gesonderten Familienblock auszuweisen, in dem wir besonders familienfreundliche Preise anbieten.
Wir bedanken uns aber recht herzlich für Ihre Anregung und prüfen, ob wir ein derartiges Modell umsetzen könnten. Bei solchen Vorschlägen ist es dann unsere Aufgabe, alle Vor- und Nachteile im Interesse aller Stadionbesucher zu prüfen. Dass ein solches Modell aus Ihrer Sicht durchaus sinnvoll wäre, könnte zum Beispiel bei Ihrem Sitznachbarn durchaus auf Unverständnis stoßen, da eventuell seine Sicht beeinträchtigt wäre. Außerdem gibt es hier zu beachtende Einsprüche der Ordnungsbehörden und Kapazitätseinschränkungen durch die Versammlungsstättenverordnung. In jedem Fall werden wir dies aber prüfen lassen.
Alfred Escherle fragt:
Was tut der FCK konkret zur Vereitelung der Bestrebungen, die Stehplätze in Fußballstadien abzuschaffen?
Christian Gruber, Pressesprecher: Hallo Herr Escherle, Sie können absolut sicher sein, dass es niemandem innerhalb der Fußballbranche gibt, der ernsthafte Bestrebungen hat, die Stehplätze in den deutschen Stadien abzuschaffen. Mir ist zumindest niemand bekannt. Es ist aber so, dass aufgrund der Vorfälle in der jüngeren Vergangenheit auch die Politik die Entwicklungen in den deutschen Stadien sehr genau beobachtet. Es liegt nun an allen Beteiligten, sprich Verbänden, Vereinen und Fans, aufzuzeigen, dass sie diese Problematik selbständig regeln können, also dafür Sorge tragen, dass geltendes Recht eingehalten wird. Sollte dies nicht gelingen, wird zwangsläufig die Politik aktiv eingreifen und die Richtung der Entwicklungen maßgeblich bestimmen.
Für den FCK bedeutet dies, dass wir weiterhin mit wirklich allen Beteiligten den direkten und offenen Dialog suchen. Diesbezüglich haben wir auch mit einer entsprechenden Stellungnahme Position in der Diskussion über das DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ bezogen.
Bastian Dick fragt:
Zur Verpflichtung Enis Hajris durfte man mehrmals lesen, dass dieser eine Wunschverpflichtung des entlassenen Trainers Krassimir Balakov gewesen sein soll. Allerdings liegen mehrere Wochen zwischen der Entlassung Balakovs und der offiziellen Bestätigung des Transfers. Erfolgte die Bestätigung des Transfers einfach nur verspätet oder war man sich auch unabhängig von Balakovs Wertschätzung für den Spieler darüber einig, dass er eine Verstärkung für den FCK wird?
Und generell, wieso wurden Hajri und Anthar Yahia, die als ältere Spieler aus im Vergleich zum deutschen Fußball unterklassigen Ligen zum FCK wechselten vergleichsweise langfristige Verträge angeboten – plante man diese Spieler dementsprechend als Stützen der neu zusammenzustellenden Mannschaft ein?
Marco Haber, Teammanager Sport: Hallo Bastian Dick. Enis Hajri wurde von uns nicht als Balakovs-Wunschspieler bezeichnet. Beide Spieler wurden wegen individueller Qualitäten zum FCK geholt. Diese können viele verschiedene Aspekte umfassen. Ohne konkret auf die einzelnen Spieler einzugehen, spielen hier beispielsweise die Erfahrung in der Bundesliga oder anderen höherklassigen Ligen eine Rolle, die Persönlichkeit und Art und Weise, wie ein Spieler sich im Training und in der Kabine einbringt und natürlich seine sportliche Leistungsfähigkeit.
Dennis Kappelmann fragt:
Wieso gibt es seit mehreren Jahren keine Badelatschen mehr vom FCK? Die letzten gab es glaube ich noch zu Kappa-Zeiten. Ist so etwas vom Ausrüster abhängig oder könnte man mal welche in Eigenarbeit fertigen lassen? Ich wüsste auch schon von mindestens fünf Abnehmern.
Mirko Freudenthaler, Leiter Merchandising: Sehr geehrter Herr Kappelmann, bzgl. der angefragten Badelatschen werden wir mit unserem Ausrüster uhlsport sprechen und einen Rahmen abklären. Evtl. nehmen wir sie dann in der kommenden Saison wieder ins Sortiment auf.
Christoph Beck fragt:
Warum kann die im Ticketshop die Option Print-at-home nicht dauerhaft angeboten werden? Das ist doch ein super Service. Man kann sich die lästigen Versandkosten sparen und hat gleich sein Ticket in der Tasche.
Marcus Böse, Leiter Ticketing: Hallo Herr Beck. Wir haben uns bei der Einführung von Print@Home, erst einmal dazu entschieden, die Option erst ab drei Tagen vor dem jeweiligen Spiel freizuschalten, um gewisse Erfahrungswerte zu sammeln, was zum Beispiel den Zutritt und technische Abläufe/ Probleme an den Drehkreuzen angeht. Nach den ersten Erfahrungswerten hätten wir in dieser Saison gerne die Option Print@Home auch früher für den Verkauf freigeschaltet, dies scheiterte aber unter anderem daran, dass wir nach Ansicht des VRN derzeit noch nicht alle Sicherheitsmerkmale, die nach den Vorgaben des VRN ein solches Ticket beinhalten muss, auf das Ticket drucken können. Aber auch hier sind wir zusammen mit dem VRN an einer gemeinsamen und zeitnahen Lösung interessiert und hoffen, Print@Home in naher Zukunft früher für den Verkauf freizuschalten. Derzeit können wir Print@Home leider nur als Alternative zur Abholung anbieten.
Alfred Escherle fragt:
Wird es zur Jahreshauptversammlung einen inhaltlich, zeitlich und finanziell konkret formulierten Plan zur Verbesserung der Situation am Fröhnerhof geben?
Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender: Ja, Herr Escherle, wir freuen uns, dass wir auf der JHV erstmals etwas konkretere Pläne aufzeigen können. Wir arbeiten an einem Ausbauplan sowie an personellen und inhaltlichen Umstrukturierungen.
Nils Becker fragt:
Was ist bei der Prüfung der „tatsächlichen Verständigung“ mit dem Finanzamt Kaiserslautern heraus gekommen (Anm. d. Red.: Der FCK zahlte im Jahr 2003 8,9 Millionen Euro Steuern nach, danach gab es immer wieder Diskussionen um die Rechtmäßigkeit dieser Zahlung) bzw. gab es in der Amtszeit von Stefan Kuntz nochmals eine Prüfung in dieser Sache?
Fritz Grünewalt, Vorstand Finanzen & Unternehmensentwicklung: Hallo Herr Becker. Der Sachverhalt wurde in Gänze von uns bzw. unserer anwaltlichen Vertretung geprüft. Dabei ist abschließend eine Verjährung der Angelegenheit attestiert worden. Damit ist dieses Thema für uns abgeschlossen.
Michael Dörn fragt:
Ist es möglich, auf der offiziellen FCK-Homepage einen „gesperrten“ Teil für Vereinsmitglieder einzufügen, auf den man nur mit Mitgliedsnummer und Passwort Zugriff hat? So könnte man z.B. Abstimmungen wie bei der Fanversammlung (Anm. d. Red.: Stimmungszentrum in der Westkurve) online durchführen oder Teile der Bilanz vor der Mitgliederversammlung einstellen. Für sehr viele Mitglieder ist es einfach durch weite Anreisen nicht möglich, an Fanversammlungen teilzunehmen oder sich zur JHV vorab auf der Geschäftsstelle zu informieren.
Christian Gruber, Pressesprecher: Hallo Herr Dörn, wir haben diese Anregung schon vor einigen Jahren geprüft und damals aus strategischen Gründen verworfen. Im ersten Halbjahr des kommenden Jahres ist ein Relaunch der Website geplant und in den Gesprächen werden wir dies erneut diskutieren.
Christian Hofstadt fragt:
Wäre es möglich, die Tribünen des Fritz-Walter-Stadions wieder etwas näher am Spielfeld zu platzieren (evtl. durch zusätzliche Reihen vor der Südtribüne, oder einfacher, einer kleinen Spielfeldvergrößerung) oder sind in dieser Hinsicht die DFL-Auflagen (erlaubte Nähe zum Spielfeldrand) völlig ausgereizt? Falls nicht, gibt es ein prinzipielles Interesse seitens des Vereins, dies irgendwann umzusetzen? Dadurch würde man ein charakteristisches Merkmal des „Betze“ (wieder) etwas mehr aufleben lassen und alle wären zumindest gefühlt näher dran, was sich auch positiv auf die Stimmung und das „Betze-Feeling“ auswirken könnte.
Christian Gruber, Pressesprecher: Sehr geehrter Herr Hofstadt, dieses Thema kommt immer mal wieder auf und ist besonders verständlich, wenn man die Stimmung im „alten“ Stadion miterlebt hat. Hierbei ist aber zu beachten, dass der FCK nur Mieter im Fritz-Walter-Stadion ist. Daher wäre diese Frage eher an die Eigentümer zu richten. Grundsätzlich ist es aber so, dass eine Veränderung der Spielfläche und ihrer Lage aktuell kein Thema und schwer bis gar nicht umzusetzen ist. Zudem wäre dies aufgrund der vielfältigen Vorgaben der UEFA, der DFL und des DFB sowie der Sicherheits- und Ordnungsdienste und der Versammlungsstättenverordnung wahrscheinlich auch nicht genehmigungsfähig.