Die Rollen vor der Partie waren klar verteilt: Stuttgart reiste als Tabellenzweiter und steckte damit noch mitten im Rennen um die Qualifikation für die Deutsche Meisterschafts-Endrunde, während der FCK noch den ein oder anderen Punkt benötigte um den Klassenerhalt auch rechnerisch zu sichern. Davon, dass in der Tabelle Welten zwischen den beiden Teams liegen, war jedoch von Beginn an kaum etwas zu spüren. Im Gegenteil: Die FCK-Talente begannen druckvoll und ließenden spielstarken Gegner aus dem Schwabenland wenig zur Entfaltung kommen.
Aus einer kompakten Defensive heraus, wie sie Coach Ratinho immer wieder predigt, suchten die Gastgeber außerdem zunehmen die Offensive und hatten durch Dennis Kopf und Sascha Simon erste Chancen. Nach 32 Minuten bekam der FCK dann einen Foulelfmeter zugesprochen und damit die einmalige Chance in Führung zu gehen. Kapitän Dominic Heintz schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher. Mit dieser 1:0-Führung für die Gastgeber ging es dann auch in die Pause und spätestens jetzt war jedem auf dem Frönerhof klar, dass es trotz eigentlichklarer Rollenverteilung ein Duell auf Augenhöhe war.
Kurz nach Wiederbeginn dann ein erster kleiner Nackenschlag für die FCK-Talente. VfB-Stürmer Patrick Schmidt überwand FCK-Schlussmann Marius Müller, der nach seiner Rot-Sperre erstmals wieder im Kasten der U17 stand und glich aus zum 1:1 (45.). Die Partie war nun hochspannend und heiß umkämpft. Fünf Gelbe Karten auf beiden Seiten sprechen Bände. Die Entscheidung brachte dann Sascha Simon. Der quirlige Angreifer der Roten Nachwuchsteufel erzielte nach 54 Minuten das umjubelte 2:1 für die Gastgeber, einen Vorsprung den die FCK-Talente bis zum Ende verbissen verteidigten. Nach Spielschluss brannten dann noch dem Stuttgarter Verteidiger Yalcin die Sicherungen durch. Er sah Rot wegen Schiedsrichterbeleidigung.
Durch den Sieg gegen Stuttgart klettert die U17 in der Tabelle nun auf Platz zehn. Mit einem Sieg im nächsten Nachholspiel gegen den FC Bayern München könnte man sogar noch auf Platz acht springen. Ein Beleg dafür, dass die Saison der Ratinho-Schützlinge bei weitem nicht so schlecht ist, wie die Tabelle es lange Zeit vermuten ließ. Das 2:1 gegen den VfB war zudem bereits der zweite Erfolg über die Schwaben. Im Hinspiel hatte man das Team um Sami Khediras kleinen Bruder Rani bereits spektakulär mit 4:3 bezwungen. Man kann also durchaus mit den Top-Teams der Liga konkurrieren und hat eine Platzierung im Tabellenkeller eigentlich nicht verdient.