Ein eigentlich eher harmloser Freistoß von der Mittellinie war Richtung FCK-Sechzehner gesegelt. Von Karim Matmour prallte Ball genau in den Lauf von Johannes Wurtz ab. „Es ist einfach das Bitterste, dass wir die Spiele verlieren, nicht weil die Mannschaften besser sind, sondern weil wir ihnen die Dinger Woche für Woche selbst hinlegen“, bemerkte ein sichtlich niedergeschlagener Chris Löwe nach der Partie. Überhaupt war „bitter“ wohl das Wort, das in den Spielanalysen der Roten Teufel am häufigsten Verwendung fand. Wer drei Liga-Spiele in Serie verliert, darf sicherlich nicht den Fehler machen, irgendetwas schön reden zu wollen. Auch wenn die Gäste aus Paderborn phasenweise mit einer defensiven 6er-Kette agierten, war das Offensivspiel der Roten Teufel teilweise zu harm- und ideenlos. Trotzdem gab es aber auch gestern wieder genügend Möglichkeiten bei denen dem FCK Latte, Pfosten, SCP-Keeper Kruse oder aber das eigene Unvermögen im Weg standen.
Der Termin des Zweitliga-Topspiels am Montagabend gilt als nicht sonderlich beliebt bei Fans und Vereinen. Den Fußballern des SC Paderborn jedoch, dürfte er in dieser Woche ziemlich recht gewesen sein. Nachdem sie am Sonntag ihr Auswärtsspiel beim VfR Aalen gewonnen hatten, dürften so nämlich die meisten von ihnen den Montagabend gemütlich auf der heimischen Couch verbracht haben. Von dort aus konnten sie dann ganz genau zuschauen, wie die Düsseldorfer Fortuna drei Punkte aus dem Fritz-Walter-Stadion entführte. Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, warum sich die Partien am Montag und Freitag so frappierend ähnelten.
18:6 Torschüsse, 68 Prozent Ballbesitz wies die Statistik am Montag gegen Düsseldorf aus. Diesmal waren es 16:5 Torschüsse und 67 Prozent Ballbesitz. Das Ergebnis lautete dennoch jeweils 0:1 aus Sicht des FCK. Nicht nur Markus Karl kam deshalb bei der Analyse der Partie kurzzeitig etwas durcheinander: „Der Gegner steht nur hinten drin und kontert einmal…das heißt, es war heute noch nicht einmal ein Konter“, erklärte er mit Blick auf die letztlich spielentscheidende Szene in der 73. Spielminute.
Die Lösung ist dementsprechend einfach: Vorne kaltschnäuziger agieren und hinten die individuellen Fehler abstellen. Sicherlich eine ziemlich abgedroschene Fußball-Weisheit, die aber dennoch den Kern der aktuellen Probleme des FCK trifft. „Wir werden darüber sprechen und versuchen es besser zu machen. Mehr gibt es dazu im Moment nicht zu sagen“, erklärte Trainer Kosta Runjaic auf der Pressekonferenz nach der Partie. In Ingolstadt will er dann mit seiner Mannschaft dafür sorgen, dass endlich wieder ein anderer Streifen läuft. Einer mit Happy End.