Um die Bedeutung von Fritz Walter für den FCK zu beschreiben, eignet sich ein Zitat von Ratinho. Als der damalige Meisterspieler der Roten Teufel von Fritz Walter ein Lob für den 1998 errungenen Titel bekam, antwortete dieser: „Ich bin nur ein Teil dieser Geschichte, Du bist die Geschichte“.

Ganz Deutschland, nicht nur diejenigen, die sich für Fußball interessieren, trauerten am 17. Juni 2002 um Fritz Walter. Das deutsche Fußball-Idol der 40er- und 50er Jahre starb im Alter von 81 Jahren in seinem Heimatort Enkenbach-Alsenborn. Der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft und des 1. FC Kaiserslautern erlebte mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 als Kapitän der deutschen Mannschaft den Höhepunkt seiner großen sportlichen Karriere. Der Ehrenbürger von Kaiserslautern war die rechte Hand vom "Chef", wie er Bundestrainer Sepp Herberger liebe- und respektvoll nannte. "Fritz Walter hat unser ganzes Land reicher gemacht", würdigte Bundespräsident Johannes Rau den Verstorbenen, "sein überragendes spielerisches Können und sein Mannschaftsgeist trugen entscheidend zum ‚Wunder von Bern‘ bei, das ungezählte Deutsche mit Begeisterung und Zuversicht erfüllte". DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ergänzte: "Mit Fritz Walter verliert der deutsche Fußball eine seiner großen Persönlichkeiten."

Fritz Walter galt als einer der besten Fußballspieler aller Zeiten. Bereits sein erster Auftritt in der deutschen Nationalmannschaft machte den damals erst 19-jährigen Pfälzer mit einem Schlag landesweit berühmt. Er schoss beim 9:3-Sieg Deutschlands am 14. März 1940 in Frankfurt gegen Rumänien auf Anhieb drei Tore. Die ganz großen und spektakulären Erfolge des Pfälzers wurden erst nach 1945 in die Annalen eingetragen – überragt vom 4. Juli 1954 im Wankdorfstadion von Bern, als der Lauterer nach dem legendären 3:2-Triumph der Nationalmannschaft im WM-Finale gegen den haushohen Favoriten Ungarn die Weltmeisterschafts-Trophäe in Händen hielt.

Bis dahin sorgte der Supertechniker aus der Pfalz vor allem mit dem 1. FC Kaiserslautern für Schlagzeilen. Fünf Mal zwischen 1948 und 1955 standen die "Roten Teufel vom Betzenberg", die in den 50er Jahren in der Öffentlichkeit den ehrenden Namen "Walter-Elf" erhielten, im deutschen Endspiel. Zwei Mal gingen sie als Meister vom Platz: 1951 gegen Preußen Münster (2:1) und 1953 gegen den VfB Stuttgart (4:1). Seine einzigartige Begabung wurde zum Beispiel bei einem Spiel des FCK gegen Wismut Aue 1956 in Leipzig deutlich: Nach vorne springend bugsierte er das Leder mit den Hacken über die Linie – nicht selten wurde dieser Treffer als "Jahrhunderttor" bezeichnet. Bis 1959 spielte Fritz Walter für "seinen" 1. FC Kaiserslautern, schlug zwischenzeitlich lukrative Angebote aus Frankreich und Spanien aus.

Als er 1959 nach 379 Meisterschaftsspielen und 306 Toren für den FCK die Fußballschuhe an den Nagel hängte, begann Fritz Walter eine neue Karriere: Als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung engagierte er sich mit viel Einsatz für die Resozialisierung jugendlicher Straftäter. 1998 legte er diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen in die Hände seines einstigen Mannschaftskollegen Horst Eckel. Bis zu seinem Tod war Fritz Walter bemüht, das soziale Vermächtnis Sepp Herbergers weiterzuführen. In der "Fritz-Walter-Stiftung" lebt der Name des über den Fußball hinaus weltweit populären Fußballers weiter. 1985 wurde das Stadion am "Betzenberg" anlässlich von Fritz Walters 65. Geburtstag in "Fritz-Walter-Stadion“ umbenannt.

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