Der SV Viktoria Herxheim hatte zum hundertjährigen Jubiläum geladen und die Roten Teufel waren gekommen. Nach zwei freien Tagen nutzte Cheftrainer Franco Foda die Chance, seine Akteure jeweils 45 Minuten Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen sammeln zu lassen, so dass diese vor dem Topspiel bei der SpVgg Greuther Fürth im Rhythmus bleiben konnten. Mit einem intensiven Training am Morgen, das eindreiviertel Stunden dauerte, hatte die Vorbereitung auf Fürth bereits begonnen, so dass das Spiel in Herxheim die zweite Einheit des Tages für die Roten Teufel bedeutete.
Dennoch sollte sich der FCK als attraktiver Jubiläumsgast zeigen. Der Stadionsprecher hatte die Mannschaftsaufstellung kaum fertig verlesen, da führte der FCK bereits mit 1:0. Nach einem sehenswerten Spielzug vollstreckte Simon Zoller zur frühen Führung. Und auch in der Folge beherrschten die Gäste die Partie und kamen zu zahlreichen Tormöglichkeiten, scheiterten aber wiederholt am Aluminium und dem gut aufgelegten Schlussmann der Viktoria. Während eine Flanke von Marcel Gaus, der auch als Linksverteidiger eine gute Figur abgab, auf der Querlatte landete, entschärfte Herxheims Keeper Guzmann-Viera nacheinder gute Torschüsse von Kevin Stöger und zweimal Christopher Drazan. Nach einer Ecke zielte Mo Idrisoou zudem knapp neben den Kasten. So dauerte es fast 30 Minuten, bis die Roten Teufel erneut jubeln durften. Jan Simunek nahm sich aus 30 Metern ein Herz, der Ball schlug flach neben dem linken Pfosten ein (29.). Dieses Mal hatte der gute Torhüter nichts zu halten. Und auch vier Minuten später war er chancenlos, bei einem Fernschuss aus der zweiten Reihe traf Ariel Borysiuk den Ball nicht richtig, dadurch trudelte das Leder aber unhaltbar in die Maschen.

Die turbulenteste Phase des Spiels perfekt machten nur zwei Minuten nach dem 3:0 die Gastgeber, die sich bei ihrem Jubiläum selbst beschenkten und den vielumjubelten Ehrentreffer erzielten. Kapitän Frederik Bayer scheiterte zwar zunächst an Tobi Sippel, konnte den Abpraller dann allerdings im Tor unterbringen. Die heimischen Fans im Stadion „Am Krönungsbusch“ waren aus dem Häuschen. Da Torwart Guzmann-Viera anschließend noch einen tollen Schuss von Ariel Borysiuk mit einer Glanzparade aus dem Winkel fischte, blieb es beim Halbzeitstand von 3:1 aus Sicht der Roten Teufel.
In der Halbzeit wechselte Cheftrainer Franco Foda komplett durch. Auch ein Comeback gab es dabei zu bejubeln. Nach seiner schweren Knieverletzung stand Enis Alushi erstmals wieder in einem Spiel auf dem grünen Rasen. Unabhängig von den zahlreichen Wechseln blieb der FCK auch nach dem Seitenwechsel tonangebend. Andrew Wooten hatte direkt nach Wiederanpfiff schon die erste Chance der zweiten Hälfte. Trotz vieler Möglichkeiten dauerte es dann bis zur 70. Minute, bis die Roten Teufel erneut trafen. Eine Flanke von Jean Zimmer segelte an Freund und Feind vorbei quer durch den Strafraum, Olivier Occean ließ den Ball zudem überlegt passieren, so dass Andrew Wooten am zweiten Pfosten die Kugel zum 4:1 verwerten konnte. Nur sechs Minuten später konnten die Zuschauer dann aber bereits ein weiteres sehenswertes Tor beklatschen. Mimoun Azaouagh legte sich den Ball nach einem Foul an Ruben Jenssen gut 20 Meter vor dem Tor zurecht und zirkelte den direkten Freistoß unhaltbar in den linken Winkel. Fünf Minuten vor dem Ende war es dann Kostas Fortounis, der das halbe Dutzend vollmachte. Nach Zuspiel von Jenssen schlenzte er den Ball unhaltbar zum 6:1 in die Maschen – der Endstand in einer unterhaltsamen Partie, mit der die Hausherren ihr Jubiläum stimmungsvoll feierten.
Cheftrainer Franco Foda bewertete das Auftreten seiner Mannschaft als ein gutes Training: "Das war heute ein gelungenes Trainingsspiel, nicht mehr und nicht weniger. Leider konnten wir unsere zahlreichen Torchancen nur schlecht verwerten, wir hätten durchaus das eine oder andere Tor mehr machen müssen. Aber wir haben das Spiel natürlich auch dazu genutzt, um den Spielern bestimmte Aufgabenstellungen mit auf dem Weg zu geben, die sie im Spiel umzusetzen zu hatten. Daher können wir mit dem Test zufrieden sein." Rückkehrer Enis Alushi zeigte sich nach Schlusspfiff überglücklich: "Nach der langen Reha-Phase war das heute ein echtes Highlight für mich. Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel gegen einen kleineren Gegner war, geht doch nichts darüber, mit meinen Teamkollegen wieder in einem Spiel auf dem grünen Rasen zu stehen."
Statistik:
FCK 1. Halbzeit: Sippel – Riedel (39. Zimmer), Simunek, Orban, Gaus – Stöger, Borysiuk, Ring, Drazan – Idrissou, Zoller
FCK 2. Halbzeit: Hohs – Dick, Mockenhaupt, Heintz, Zimmer – Alushi, Jenssen – Wooten, Fortounis, Azaouagh – Occean
Tore: 0:1 Zoller (4.), 0:2 Simunek (29.), 0:3 Borysiuk (33.), 1:3 Bayer (35.), 1:4 Wooten (70.), 1:5 Azaouagh (76.), 1:6 Fortounis (86.)
Schiedsrichter: Timo Gerlach
Zuschauer: 1.055