Zum Spiel zwischen dem Tabellen-15. aus Kaiserslautern und den punktgleichen Stuttgarten hatte Cheftrainer Marco Kurz einige Veränderungen in der Startelf vorgenommen. Für den verletzten Rechtsverteidiger Florian Dick kam Thanos Petsos zu seinem ersten Einsatz im Dress der Roten Teufel. Im defensiven Mittelfeld spielte Bastian Schulz für Jiri Bilek von Beginn an und auf der linken Außenbahn begann Stiven Rivic. Die rechte Seite besetzte Oliver Kirch und in der Spitze vertraute der Lautrer Coach wie gewohnt auf Torjäger Srdjan Lakic.

In den Minuten vor dem Anpfiff stand zunächst noch einmal FCK-Legende Fritz Walter im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Für immer in Ehren: Fritz Walter und sein Stadion" widmeten die Fans auf der Karlsberg-Westtribüne dem DFB-Ehrenspielführer, der vor zwei Wochen seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte, eine riesige Choreographie.

Von dieser gelungenen Aktion noch etwas mehr heiß gemacht, legten die Roten Teufel vor 46.904 Zuschauern in der Anfangsphase ein hohes Tempo vor. Einem ersten gelungenen Angriff über Kirch und Lakic, bei dem der Kroate allerdings knapp im Abseits stand (9.), folgte eine weitere Chance für „Laki“, bei der er aus spitzem Winkel verzog, (10.) und dann eine richtig gute Gelegenheit für Christian Tiffert. Nach einer zu kurzen VfB-Abwehr kam der Mittelfeldspieler im Strafraum zum Abschluss, verzog seinen Schuss allerdings über das Tor (16.). Die Lautrer setzten sich in der Hälfte der Gäste fest, mussten mitten in diese Phase aber den Rückstand hinnehmen. Arthur Boka wurde aus dem Mittelfeld in die Gasse geschickt und überwand den herausstürzenden Tobias Sippel mit einem Lupfer – 0:1 (19.).

Die Gastgeber reagierten aber nicht geschockt. Zwingende Möglichkeiten blieben zwar zunächst aus, dennoch behielten die Roten Teufel das Heft in der Hand. In der 32. Minute hätte dann etwas gehen können. Tiffert spielte sich klasse durchs VfB-Mittelfeld, ehe er an der Strafraumgrenze in die Zange genommen wurde. Elfmeter, aber zumindest Freistoß forderte das ganze Stadion. Schiedsrichter Babak Rafati ließ weiterspielen und aus dem direkten Gegenzug markierte Cacau das 0:2 (32.). Wütende Proteste und wütende Angriffe der Lautrer waren die Folge. Ein Schuss von Rivic (41.) wurde geblockt, Kirch kam gegen Torwart Sven Ulreich einen Schritt zu spät (41.) und Lakic fehlten bei einem strammen Schuss wenige Zentimeter (44.).

So ging es mit der Hypothek eines Zwei-Tore-Rückstandes in die zweite Halbzeit – und die begann gleich mit dem nächsten Nackenschlag. Bei einem Zweikampf zwischen Martin Amedick und Ciprian Marica in der Strafraumecke sah Rafati diesmal ein Foul und entschied auf Elfmeter für Stuttgart. Christian Gentner ließ sich diese Möglichkeit zum 0:3 nicht entgehen (50.). Marco Kurz reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte Ilian Micanski und Ivo Ilicevic für Bastian Schulz und Jan Moravek und konnte kurz darauf jubeln, als Micanski nach Flanke von Tiffert zum 1:3 einschoss (58.). Das Spiel war noch nicht gelaufen.

Angepeitscht von der Kulisse setzte der FCK weiter nach, wobei sich für die Gäste natürlich auch Kontergelegenheiten ergaben. Marica verpasste in der 68. Minute um Fußbreite die Entscheidung, dann ging es wieder auf der anderen Seite hoch her – und wie. In der 76. Minute nahm sich Ilicevic aus 20 Metern ein Herz und jagte die Kugel unhaltbar in den Winkel. Nur noch 2:3, und weitere zwei Minuten später gab es dann endgültig kein Halten mehr. Mathias Abel köpfte nach Tiffert-Freistoß zum Ausgleich ein (78.) – 3:3 nach 0:3, Fußball Marke Betzenberg!

Und es ging noch weiter. Unaufhörlich rollten die Angriffe der Lautrer auf das Stuttgarter Tor, wobei die Roten Teufel bei einem Kopfball von Marica auch noch eine Schrecksekunde zu überstehen hatten. Ein vierter Treffer wollte an diesem denkwürdigen Nachmittag jedoch keiner der beiden Mannschaften mehr gelingen. Es blieb beim 3:3, das sich die Roten Teufel aber auch mehr als verdient hatten und das von den Fans auch dementsprechend gefeiert wurde.

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