Das drittletzte Saisonspiel stand auf dem Programm. Endgültig besiegelt war der Abstieg des FCK noch nicht. Doch statt auf  irgendwelchen Rechenspielen lag der Fokus in der Vorbereitung darauf, eine anständige Leistung abzurufen und nach Möglichkeit endlich die unendliche Serie an sieglosen Spielen zu beenden. Cheftrainer Krassimir Balakov veränderte die Anfangsformation auf drei Positionen. Kapitän Christian Tiffert fehlte gelbgesperrt und Richard Sukuta-Pasu stand krankheitsbedingt nicht im Kader. Zudem musste Innenverteidiger Anthar Yahia zunächst auf der Bank Platz nehmen. Neu ins Team rückten Rodnei, der wiedergenesene Ariel Borysiuk sowie U23-Torjäger Andrew Wooten.

Die ersten Minuten des Spiel begannen dann durchaus vielversprechend. Die Lautrer kontrollierten weitgehend den Ball und ließen die Hertha zunächst überhaupt nicht in die Partie kommen. Pierre De Wit hatte in der 7. Minute eine erste Schusschance, setzte seinen Abschluss aber etwas zu hoch an. Drei Minuten später wurde es nach einem Freistoß von Alexander Bugera gefährlich, doch der aufgerückte Innenverteidiger Mathias Abel kam nicht an den Ball. Die Berliner brauchten eine Viertelstunde, um erstmals selbst vielversprechend in die Nähe des gegnerischen Tores zu kommen. Nach einem Eckball war es Peter Niemeyer, der mit einem Kopfball FCK-Schlussmann Tobias Sippel prüfte (15.).

Nach dieser Aktion wurden die Gastgeber stärker. Pierre-Michel Lasogga scheiterte in der 19. Minute mit einem Flachschuss an Sippel, mehrmals kombinierte sich die Hertha zudem in den Strafraum der Gäste. Mit vereinten Kräften konnte die FCK-Defensive diese Situationen aber allesamt entschärfen. Für viel Entlastung konnte die Mannschaft in dieser Phase allerdings nicht sorgen – bis zur 27. Minute. Über die rechte Seite brachte Florian Dick eine Flanke nach innen, Wooten legte ab auf Oliver Kirch, der den Berliner Keeper Thomas Kraft schließlich zum 1:0 überwand. 1:0 für die Roten Teufel! Wann hatte es das zuletzt gegeben?

Die rund 2000 Lautrer Fans im Gästeblock waren nun natürlich bestens drauf, zumal der FCK weiter am Drücker blieb. De Wit scheiterte zuerst knapp mit einem weiteren Distanzschuss (38.), dann durften die Anhänger der Roten Teufel unter den 51.461 Zuschauern im Olympiastadion zum zweiten Mal jubeln. Nach Vorarbeit von Kostas Fortounis kam Wooten in zentraler Position frei zum Abschluss und ließ Kraft mit einem platzierten Flachschuss zum 2:0 keine Abwehrchance (38.). In der letzten Minute des ersten Durchgangs hätte der Angreifer dann fast noch einen nachgelegt. Sein erster Versuch war aber zu zentral, seine folgende Volleyabnahme ging ein gutes Stück über den Kasten. Mit einer 2:0-Führung für die Roten Teufel ging es unter einem gellenden Pfeifkonzert der Berliner Zuschauer in die Kabine.

Ohne Wechsel schickte Krassimir Balakov seine Jungs nach der Pause zurück auf den Rasen. Die mussten nun mit wütenden Angriffen der Berliner rechnen, tatsächlich blieben aber die Roten Teufel mit Kontern die gefährlichere Mannschaft. In der 50. Minute verpasste zunächst Fortounis nach Vorlage von Olcay Sahan knapp, dann scheiterten Sahan und der nachsetzende Wooten am stark reagierenden Kraft (52.). Die Lautrer schienen alles im Griff zu haben und mussten aus heiterem Himmel dann doch den Anschlusstreffer schlucken. Wieder war es Niemeyer, der in der 60. Minute nach einem Eckball zum Kopfball kam. Dieses Mal war Sippel machtlos. Nach exakt einer Stunde stand es nur noch 2:1.

Auf die große Schlussoffensive der Gastgeber wartete man aber auch nach diesem Treffer vergeblich. Zwar zogen sich die Lautrer nun weiter zurück und überließen Hertha weitgehend das Mittelfeld, bis in den Strafraum der Gäste kamen die Berliner aber selten. Erst in der 72. Minute wurde es nach einem Distanzschuss von Ronny, den Sippel zur Ecke parierte, wieder laut im Stadion. Kurz darauf bot sich dann Sahan die Chance zur Vorentscheidung. Nach einem beherzten Alleingang tauchte er frei vor Kraft auf. Der Berliner Torwart konnte aber auch diese Großchance mit einer Glanzparade zunichte machen (76.).

Der FCK war nun dem dritten Treffer wieder näher als die Hertha dem Ausgleich, zumal die Gastgeber nach einer Gelb-Roten Karte für Niemeyer auch noch dezimiert wurden (77.). Einen strammen Schuss des eingewechselten Thanos Petsos entschärfte wieder der starke Kraft (84.). Wooten und Fortounis trafen jeweils nur das Außennetz (85./87.). Eine Minute später hätte die Vorentscheidung fallen müssen. Sahan hatte Kraft bereits umkurvt, seine Ablage für Wooten, der vor dem leeren Tor lauerte, war allerdings zu ungenau. Letztlich war das aber auch schon egal. Mit 2:1 gewannen die Roten Teufel bei Hertha BSC und landeten nach 21 Spielen ohne Sieg wieder einen Dreier. Da aber auch der 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart einen Punkt holt, war der dritte Abstieg in der Vereinsgeschichte dennoch besiegelt.

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