„Es war heute ein wenig wie beim Marathonlauf“, befand Konrad Fünfstück, der Trainer der Lautrer U23, nach der Begegnung. „Wir sind extrem viel gelaufen, zum Ende hin kamen wir immer mehr in einen Rausch, wie auf den letzten Kilometern eines Marathonlaufs eben“, erklärte der U23 Coach, warum sich seine Mannschaft mit zunehmender Spieldauer den Sieg gegen ebenso laufstarke Kraichgauer redlich verdient hatte. Noch vor der Partie wurde FCK-Kapitän Alexander Bugera für dessen 400. Pflichtspiel geehrt, das der Bayer am vergangenen Mittwoch gegen Wormatia Worms absolviert hatte. „Diese Ehrung ist Zeichen der Anerkennung und auch des Respekts. Alex ist eine Symbolfigur für den Verein, aber auch für die jungen Spieler. Er ist immer noch topfit und reißt die Mannschaft immer noch mit“, lobte Fünfstück die tadellose Einstellung des Linksverteidigers, der heute aber aufgrund der für U23-Teams geltenden Altersregelung nicht spielen konnte. Für ihn begann Yannick Bach, der zwar mit einer Mittelfußprellung auflief, sich aber bravourös in den Dienst der Mannschaft stellte, und sich hierfür ein Sonderlob seines Trainers abholen durfte. Nach langer Verletzungspause kam auch Florian Riedel wieder zu einem Pflichtspieleinsatz und zeigte über die 90 Minuten gleichfalls eine gute Leistung.
Der Gast aus dem Kraichgau wirkte zu Beginn der Partie noch etwas frischer und arbeitete gut gegen den Ball. „Die Gäste waren sehr engagiert und es hat sich deutlich gezeigt, dass Hoffenheim eine richtig hohe Qualität hat“, so Fünfstück über den starken Gegner. Dennoch ließen die Roten Teufel hinten rein gar nichts zu, blieben jedoch selbst, trotz guten Umschaltspiels, im ersten Durchgang ebenso ohne größere Tormöglichkeit. Die besten Chancen der Lautrer vergaben noch Mario Pokar per Freistoß (11.) und kurz vor dem Pausenpfiff Jan-Lucas Dorow, der aus spitzem Winkel die Kugel nicht mehr aufs gegnerische Tor bringen konnte (44.). Auf der Gegenseite blieb Robin Szarka glücklos, als sein Schuss von der Strafraumgrenze noch zu einer Ecke abgefälscht wurde (19.).
„In der zweiten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und taktisch gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, beurteilte Fünfstück die starke zweite Hälfte seiner Schützlinge, die nun mehr agierten, agiler waren und den Ball effektiv abschirmten. Der FCK tat nun deutlich mehr für das Spiel, zwingende Gelegenheiten blieben jedoch hüben wie drüben auch weiterhin Mangelware. Thorsten Reiß hatte kurz nach dem Seitenwechsel etwas Pech, dass sein Distanzschuss gerade noch zur Ecke geklärt werden konnte (49.). Hinten blieben die Pfälzer weiterhin stabil, Schlussmann Julian Pollersbeck vereitelte in der 67. Minute eine gute Aktion der Gäste, sonst klärte stets die gute Abwehrreihe der Hausherren frühzeitig. Eine Viertelstunde vor Schluss dann die schönste Aktion des Spiels: Riedel bekam die Kugel, lief über rechts Richtung Grundlinie, flankte mustergültig in den Strafraum, wo Rufat Dadashov wartete und das Leder mit einem sehenswerten Kopfball an den linken Pfosten setzte. Der Abpraller landete direkt vor Jan-Lucas Dorow, der den zweiten Ball gekonnt am TSG-Keeper Marvin Schwäbe vorbei in die Maschen wuchtete – das 1:0 für den 1. FC Kaiserslautern (77.). Hoffenheim versuchte im Anschluss nochmal alles, und das beinahe mit Erfolg, denn vier Minuten vor Schluss rettete das Aluminium die Pfälzer vor dem Ausgleich (86.). So blieb es aber am Ende beim verdienten siebten Lautrer-Heimsieg in der aktuellen Spielzeit.
„Wir waren heute willensstark und läuferisch richtig gut. Die Mannschaft hat heute drei Punkte geholt und darauf sind wir sehr stolz. Obwohl es das dritte Spiel dieser Englischen Woche war und wir nur wenig Regenerationszeit hatten, haben wir heute richtig gut gespielt.“, zeigte sich Konrad Fünfstück nach dem Schlusspfiff mit Ergebnis und Spielverlauf sichtlich zufrieden.
Mit dem Heimerfolg erobert der FCK II mit nunmehr 44 Zählern den vierten Tabellenrang der Regionalliga Südwest zurück. In genau einer Woche, am Samstag, 5. April 2014, treten seine Mannen dann ab 14 Uhr beim Aufsteiger KSV Baunatal an.
Statistik:
FCK-U23: Pollersbeck – Riedel, Tasky, Mockenhaupt, Bach – Lensch (90. Hammel), Reiß, Pokar, Mario Müller (70. Simon) – Dadashov (77. Lindner), Dorow
TSG 1899 Hoffenheim II: Schwäbe – Akpoguma, Jensen, Aupperle, Abruscia – Hirsch – Schindler (79. Tasli), Szarka, Krempicki (79. Schorr), Gyau – Röser (66. Streker)
Tor: Dorow (77.)
Schiedsrichter: Moritz Kühlmeyer (Mainz)
Zuschauer: 140