Letzter Spieltag in der Zweiten Liga und die Roten Teufel hatten noch etwas zu tun. Gegen den 1. FC Nürnberg brauchte die Mannschaft einen Sieg, um den Klassenverbleib definitiv und aus eigener Kraft einzutüten. Einen Blick auf andere Plätze, der bei einem Unentschieden oder einer Niederlage nötig werden würde, wollten Mannschaft und Fans unbedingt vermeiden. Letztere hatten das Team bei aller Kritik in den vergangenen Tagen einmal mehr ordentlich gepusht, 38.423 Zuschauer empfingen die Jungs mit einer großen Choreo auf der Karlsberg-Westtribüne. In der Startelf tauchten im Vergleich zum letzten Spiel in Aue vier Neue auf. Naser Aliji ersetzte den gesperrten Marcel Gaus, weiter vorne sollten Robert Glatzel, Osayamen Osawe und Nicklas Shipnoski für Torgefahr sorgen. Lukas Görtler und Jacques Zoua nahmen auf der Ersatzbank Platz, Tim Heubach musste verletzungsbedingt passen.
Nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Markus Schmidt gehörte die erste Möglichkeit den Gästen. Eduard Löwen hatte in der 4. Minute fast freie Bahn, entschied sich zum Glück für die Lautrer aber für einen zu überhasteten Abschluss. Der FCK brauchte ein paar Minuten, kam dann aber ebenfalls zu ersten Möglichkeiten. Glatzel nach Einzelleistung (8.), Robin Koch per Kopf nach einem Freistoß von Daniel Halfar (15.) und Christoph Moritz mit einem Distanzschuss (17.) näherten sich dem Tor der Franken zumindest einigermaßen gefährlich an. Der Führungstreffer resultierte aus einem Standard. Nach Ecke von Halfar versuchte Stipe Vucur mit dem ganz langen Bein ranzukommen. Er berührte den Ball zwar nicht, die Kugel landete aber auch so am verdutzten Thorsten Kirschbaum vorbei im Kasten der Nürnberger. 1:0 in der 20. Minute, der erste Schritt war gemacht.
FCK-Keeper Julian Polllersbeck musste erstmals nach einem von Osawe auf den eigenen Kasten abgelenkten Eckball der Gäste ran (28.), dann hätte um ein Haar wieder Halfar zugeschlagen. Einen Freistoß des Kapitäns konnte Kirschbaum gerade noch so von der Linie kratzen. Das Leder landete auf der Latte und dann im Toraus, Glatzel wäre ansonsten für den Abstauber bereit gestanden (30.). Wie es gehen kann, zeigte auch die 42. Minute. Nach Flanke von Phillipp Mwene legte Glatzel ab auf Halfar, der Kapitän zog direkt ab, dieses Mal aber recht deutlich am Tor vorbei. Der „Club“ kam durch Hanno Behrens im Gegenzug zu einer Chance, dann klärte Kirschbaum bei der letzten Möglichkeit des ersten Durchgangs mit etwas Glück vor Glatzel (44.).
Auch nach Wiederbeginn blieben die Roten Teufel am Drücker. Zuerst kam Osawe an eine Flanke von Mwene nicht ganz ran (48.), dann scheiterte Shipnoski nach tollem Solo von Osawe an Kirschbaum (51.). Ein Schuss von Moritz nach Ablage von Glatzel konnten die Gäste im letzten Moment abblocken (53.). Die Roten Teufel arbeiteten am zweiten Treffer, ziemlich aus dem Nichts mussten sie in den folgenden Minuten dann aber hinten aufpassen. In der 54. Minute rettete Vucur für den bereits umspielten Pollersbeck, acht Minuten später packte der Torwart bei einem satten Schuss von Cedric Teuchert eine starke Parade aus (62.). Schließlich setzte Abdelhamid Sabiri seinen Abschluss aus kurzer Distanz über den Kasten der Lautrer (64.).
Mwene mit einem klasse Linksschuss, der haarscharf am langen Pfosten vorbeistrich, hätte die Nerven um ein Haar weiter beruhigt, ansonsten war für die Lautrer nun überwiegend Abwehrarbeit angesagt. Norbert Meier hatte in der Zwischenzeit mit Görtler für Shipnoski und Sebastian Kerk für Osawe zwei frische Spieler gebracht und auch das Publikum feuerte die Mannschaft in dieser kritischen Phase unentwegt an. Mit der Einwechslung von Patrick Ziegler für Aliji nahm Norbert Meier noch etwas mehr Zeit von der Uhr – und es gab nun natürlich auch Konterchancen. So in der 90. Minute, als Kerk gegen den weit vor dem Tor stehenden Kirschbaum knapp verzog. Im weiten Rund hielt es längst niemanden mehr auf den Sitzen. Und im Verbund mit den Fans brachten die Jungs auch die letzten drei Minuten Nachspielzeit der Saison 2016/17 sicher nach Hause. Die Roten Teufel sind auch in der kommenden Spielzeit in der Zweiten Liga dabei.