Am Samstag, 18. Oktober 2025, steht zum 68. Mal das Südwestderby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC an. Anpfiff der Begegnung ist um 13:00 Uhr im BBBank Wildpark.
Ein Derby ist laut dem Duden ein „sportliches Spiel von besonderem Interesse, besonders zwischen Mannschaften aus der gleichen Region“. Letzteres sei schnell geklärt: Nur 65,29 Kilometer Luftlinie trennen die beiden Stadien der rivalisierten Klubs. Auch aus sportlicher Sicht wartet am Samstag ein spannendes Duell. Beide Teams holten 15 Punkte aus den ersten acht Partien. Genauso wie der FCK erwies sich die Mannhaft von Christian Eichner in der bisherigen Saison als besonders heimstark. Alle vier Siege wurden vor heimischer Kulisse eingefahren.
Die Vergangenheit mit den Fächerstädtern
Das Südwestderby wurde bisher 67-mal ausgetragen – 42-mal gab es das Duell in der Bundesliga. Am Wochenende wartet die 19. Begegnung im deutschen Unterhaus. Die Bilanz spricht insgesamt für die Pfälzer: 24 Siege, 16 Niederlagen und 27 Unentschieden stehen aus Lautrer Sicht zu Buche.
Die ersten beiden Partien des Südwestderbys wurden in der Saison 1955/56 ausgetragen. Beide Duelle gingen 0:1 aus – das Spiel am 3. Gruppenspieltag der Oberliga Endrunde konnte der KSC auf dem Betzenberg für sich entscheiden. Am 5. Gruppenspieltag ging der Sieg an den FCK. Der wohl historischste Derbysieg konnte am 25. Mai 1996 gefeiert werden – damals standen sich die beiden Mannschaften im DFB-Pokalfinale gegenüber. Kurz vor der Halbzeitpause verwandelte Martin Wagner einen Freistoß zum Siegtreffer für die Lautrer Mannschaft und sorgte damit für den zweiten DFB-Pokalsieg in der FCK-Vereinsgeschichte sorgen. Der FCK schrieb damit Pokalgeschichte: Eine Woche nach dem Abstieg in die Zweite Bundesliga holten die Roten Teufel den DFB-Pokal – ein bis heute einmaliger Fall in der Geschichte des deutschen Fußballs.
In der vergangenen Saison konnte der FCK aus den beiden Duellen mit vier Punkten gehen – das Hinspiel auf dem Betzenberg konnten die Roten Teufel mit 3:1 für sich entschieden. Im Rückspiel am 32. Spieltag der vergangenen Saison gab es ein 2:2-Remis. Die Treffer für den FCK erzielten Jan Elvedi und Daniel Hanslik.
So ist die Lage
Nach der Niederlage auswärts beim SC Paderborn konnten die Roten Teufeln am vergangenen Spieltag an die Heimserie anknüpfen. Gegen den VfL Bochum durften die Lautrer Fans einen 3:2-Heimsieg bejubeln. Der FCK konnte durch einen frühen Treffer von Ivan Prtjain (7. Spielminute) in Führung gehen. Dem VfL gelang bereits acht Minuten später der Ausgleichtreffer zum 1:1-Halbzeitstand. Die Schlussminuten gehörten aber wie so oft den Pfälzern – die Tore von Ivan Prtajin und Paul Joly sorgten schlussendlich für den Heimdreier. Mit diesem Gefühl ging der FCK in die Länderspielpause. In dieser kam Naatan Skyttä bei der Niederlage gegen die Niederlande zu seinem Debüt für die A-Nationalmannschaft Finnlands. Während insgesamt sechs FCK-Profis für ihre Nationalmannschaften unterwegs waren, trug der FCK unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein Testspiel bei der TSG Hoffenheim aus. Die Begegnung beim Bundesligisten endete 0:4 aus Lautrer Sicht. Eine positive Nachricht aus dem Spiel gab es dennoch: FCK-Stürmer Daniel Hanslik konnte nach wochenlanger Verletzungspause seine ersten Einsatzminuten auf dem Platz sammeln.
Nach dem Heimsieg gegen den VfL Bochum richtete Marlon Ritter bereits den Blick auf das anstehende Duell beim Karlsruher SC: „Jetzt gilt es im nächsten Auswärtsspiel genauso aufzutreten wie im Heimspiel – und dann bin ich mir auch sicher, dass wir auswärts Punkte holen können. Wir müssen unser Heimgesicht zeigen, um einen Derbysieg feiern zu können“, so Marlon Ritter über die Marschroute gegen den KSC. Über die Bedeutung des Spiels ist sich der FCK-Kapitän bewusst: „Es ist ein besonderes Spiel – nicht nur für uns, sondern auch für die ganze Region. Unsere Fans freuen sich sehr darauf, wir uns auch.“
Maxwell Gyamfi fehlt dem FCK am Samstag noch rotgesperrt. Außerdem stehen Kenny Prince Redondo und Simon Asta verletzungsbedingt weiterhin nicht zur Verfügung. Afeez Aremu musste aufgrund eines grippalen Infekts einige Trainingseinheiten aussetzen, daher ist sein Einsatz am Samstag noch fraglich. Daniel Hanslik ist hingegen nach seiner Verletzungspause voraussichtlich wieder Teil des Kaders.
Das kommt auf uns zu
Die zurückliegende Länderspielpause wurde beim KSC ebenfalls für ein Testspiel gegen einen Bundesligisten genutzt. Die Fächerstädter testeten gegen den SC Freiburg und mussten sich mit 0:7 geschlagen geben.
In der Liga zeigte sich der KSC hingegen sehr stabil, insbesondere vor heimischem Publikum. Die Bilanz der letzten drei Spiele bei den Badenern ist schnell erzählt – eine Niederlage in Kiel, ein Sieg gegen den 1. FC Magdeburg und zuletzt ein Unentschieden beim Aufsteiger Dynamo Dresden.
Für zwei Spieler gibt es am Samstag im Wildparkstadion ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub. Die aktuelle Nummer Zwei vom KSC, Robin Himmelmann, war zur Rückrunde der Saison 2023/24 für den zum VfL Bochum wechselnden Andreas Luthe verpflichtet worden. In seiner Zeit lief er in vier Spielen für den FCK auf. Darunter auch im DFB-Pokalhalbfinale gegen den 1. FC Saarbrücken auf dem Weg ins Pokalfinale nach Berlin, in dem er den verletzten Julian Krahl ersetzte. Nicolai Rapp kam in der Winterpause 2023 für die restliche Spielzeit auf Leihbasis vom SV Werder Bremen zu den Lautrern, ehe es ihn zum Saisonende nach Karlsruhe zog.
Auf FCK-Seite trifft Geschäftsführer Thomas Hengen auf seinen ehemaligen Club. In seiner aktiven Zeit als Profi wechselte er im Anschluss an den Pokalsieg mit den Roten Teufeln gegen den KSC 1996 die Seiten und lief zwei Jahre lang im Wildparkstadion auf, ehe er über die Stationen Borussia Dortmund, Besiktas Istanbul und VfL Wolfsburg an den Betze zurückkehrte.
Beim KSC fallen Louey Ben Farhat wegen eines Mittelfußbruches und Marcel Franke aufgrund eines Muskelfaserrisses in der Bauchmuskulatur aus. Außerdem kann Christian Eichner am Samstag nicht auf Sebastian Jung zurückgreifen, der wegen muskulärer Probleme nicht einsatzbereit ist.
Stimmen zum Spiel
Auch vor dem Südwestderby hat FCK-Cheftrainer Torsten Lieberknecht die Fragen der Medienvertreter (im von Ausrüster Castore präsentierten Re-Live auf YouTube) beantwortet.
Torsten Lieberknecht über die sportliche Ausgangslage vor dem Spiel: „Wir sind punktgleich. Das wird höchstwahrscheinlich ein Spiel auf Augenhöhe. Der KSC ist seit elf Spielen zu Hause ungeschlagen. Wir wollen auswärts endlich mal wieder einen Dreier holen.“
Als gebürtiger Pfälzer weiß Lieberknecht über den Stellenwert des Derbys: „Das Südwestderby – das sind alte Rivalitäten, die vor allem auf dem Platz ausgefochten werden. Diejenigen, die die Farben auf den Tribünen tragen, sollen bestmöglich unterstützen. Jeder will seine Fans natürlich glücklich machen mit einem Derbysieg.“ Der FCK-Cheftrainer erinnert sich an packende Derbys in der Vergangenheit: „Wenn man zurückblickt, mit welcher Dramaturgie die Spiele auf dem Betze abliefen, weiß man, warum dann auch so eine Rivalität entstanden ist. Die Duelle sind immer fair auf dem Platz ausgefochten worden und so wollen wir das auch zeigen.“
„Derbycharakter ist ähnlich wie ein Pokalspiel, wo du weißt: Einer muss das Ding gewinnen und so gehen wir es an – mit dem Wissen und dem Bewusstsein, dass es am Ende nur drei Punkte oder einen Punkt gibt“, sagt der FCK-Cheftrainer über die Besonderheit dieser Partien.
Vor dem Südwestduell blickt KSC-Trainer Christian Eichner noch einmal zurück auf das letzte Ligaspiel vor der Länderspielpause: „Das Spiel in Dresden war für uns fußballerisch ein Schritt nach vorne. Defensiv war es in den spielentscheidenden Szenen aber nicht gut genug, um mehr mitzunehmen.“ Auch gegen den FCK vertraut der Coach auf die Heimstärke seiner Mannschaft: „Wir werden versuchen, das Heimthema weiter auszubauen und den Zuschauern, für die dieses Spiel natürlich auch einen großen Wert hat, einen Dreier zu schenken. Ich bin überzeigt davon, dass meine Mannschaft am Samstag ein Auftreten haben wird, das einem Derby entspricht.“
Wie so oft in der Zweiten Bundesliga wird es auch am Samstag um Kleinigkeiten gehen: „Wie verteidigst du einen weiten Einwurf, wie verhältst du dich in der letzten Minute, wie verhältst du dich bei vielen Ballwechseln – das werden relevante Szenen sein, die das Derby – wenn es einen Sieger geben wird – entscheiden werden. „Wer die individuellen Duelle am Ende mehrheitlich für sich entscheidet, wird das Spiel auf seine Seite ziehen“, schätzt Christian Eichner.
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